Wenn du ein neues Fotoequipment aufbauen möchtest, dann steht meistens die Auswahl des Fotoapparats oder der Fotokamera an erster Stelle, nicht wahr? Und genau da liegt das Problem denn die Auswahl eines Fotoapparats ist alles andere als einfach. Um die Auswahl einzuschränken zu können ist es wichtig zu wissen welche Kameratypen es gibt und welche Vor- und Nachteile haben diese. Diese gehen wir heute zusammen durch.

Welche Kameratypen gibt es? Es gibt 8 große Kategorien von Fotokameras:

  • Smartphones: klein, kompakt, gute Bildqualität und immer dabei
  • Kompaktkameras: edle Kompaktkameras sind sehr hochwertig
  • Bridgekameras: perfekt für Mondfotografie
  • Systemkameras: ideal zum Reisen und Outdoor
  • Spiegelreflexkameras: große Objektivauswahl und exzellent für Portraits
  • Mittelformatkameras: professionelle Kameras aber teuer
  • Sofortbildkameras: wieder sehr aktuell, absoluter Kult
  • Drohnen: fliegende Kameras, außergewöhnliche Perspektiven

Jede Kategorie hat ihr Platz in der Fotografie und deckt bestimmte Anforderungen ab. Manche sind Allrounder, mache dienen nur bestimmter Zwecke. Ich habe allerdings gelernt dass man mit manchen mehr machen als man sich das vorstellen kann.

Warum ist die Auswahl der Fotokamera so wichtig und ihre Auswirkung auf das Fotoequipment

Die Anschaffung der Kamera ist der entscheidende Schritt beim Aufbau eines Foto-Equipments. Sie ist vielleicht nicht die wichtigste Komponente, aber sie bestimmt die Auswahl des restlichen Zubehörs.

Direkt davon betroffen sind in erster Linie die Objektive deren Anschluss (Bajonett) auf die Kamera passen muss. Hier wurden im Laufe der Zeit immer wieder neue Systeme entwickelt und Kamera und Objektive gehen Hand in Hand. Es gibt zwar Adapter die einige Systeme zusammenführen, doch funktionieren diese teilweise nur mit großen Einschränkungen. Das geht soweit, dass sie gar keine Elektronik übertragen und man keinerlei Autofokus, Blendeneinstellung oder sonstiges nutzen kann.

Ein weiterer bestimmender Faktor ist der Sensor. Er ist zuständig für die Qualität der digitalen Fotos und seine Größe wirkt sich nicht nur auf diese aus, sondern auch auf die Objektive selber. Diese sind meist speziell für die einzelnen Sensoren gebaut. Es gibt also Objektive für Vollformat-Kameras, für APS-C Kameras, für MFT Kameras, u.s.w.

Manche passen auch für mehrere Sensoren (z. B.: passen die Sony Vollformat-Objektive auch auf Sony Kameras mit APS-C Sensoren), doch diese sind nicht immer dafür optimiert.

Die Kamera bestimmt die Auswahl der entsprechender Objektive, Filter, Stative, Fototaschen, u.s.w. Die Größe der Filter müssen zum Objektiv passen (hierzu gibt es natürlich auch Adapter).

Das Gewicht der Kamera inklusive Objektive gibt in etwa vor, wie stabil das Stativ sein muss und die Größe hat einen direkten Einfluss auf die Wahl der Kameratasche oder des Rucksack.

Bildergebnis für Kamerasensoren

  Quelle: Patrick Au Photography

Definiere deine Anforderungen oder versuche sie herauszufinden

Um die richtige Kamera zu finden, muss man sich mit seinen Anforderungen auseinandersetzen. Es ist sehr wichtig sich zu überlegen welche Qualität, Größe, Design, u. a. die Kamera haben muss und welches die Einsatzbereiche sind. Diese Merkmale wirken sich auf die Größe, das Gewicht und den Preis des gesamten Equipments aus.

Die unterschiedlichen Kategorien von Fotokameras

Der Vorläufer der Fotokamera ist die Camera Obscura, die „dunkle Kammer“. Sie projizierte das Bild das über ein kleines Loch eintrat auf eine Mattscheibe oder Tischplatte. Dieses Bild diente der Anfertigung realistischer Zeichnungen. Im Laufe der Jahre entwickelten sich unterschiedlich Techniken und Arten von Fotokameras. Heutzutage unterscheiden wir grob 8 Kategorien (die Reihenfolge ist beliebig):

  • Smartphones
  • Kompaktkameras
  • Bridgekameras
  • Systemkameras und
  • Spiegelreflexkameras
  • Mittelformatkameras
  • Sofortbildkameras
  • Drohnen

Jede dieser Kategorie kann unterschiedliche Sensoren haben. Spiegelreflex- und Systemkameras haben in der Regel Vollformat, APS-C oder MFT Sensoren. Handys und Kompaktkameras haben sehr oft kleine Sensoren.

Das Smartphone

Der Begriff Smartphone muss heutzutage mit Sicherheit nicht erklärt werden. Mit einem Smartphone kann telefoniert, fotografiert, gespielt oder geschrieben werden. Und noch viel mehr. Als Fotokameras kommen sie mehr denn je zum Einsatz. Gerade die Integration zu Social Media und den vielen Apps machen diese „all in one“ Geräte zu den beliebtesten Fotokameras der heutigen Zeit.

Sie schafften es in den letzten Jahren den großen Markt der Kompaktkameras zum Großteil für sich in Anspruch zu nehmen. „Edelkompakte“ scheinen hier noch eine Chance zu haben (zumindest im Moment).

Smartphone iPhone
Das Smartphone (iPhone 6s)

Die Story der Smartphones

Der ersten Vorläufer des Smartphones, als Mobiltelefone waren die Autotelefone, erstmals im Jahr 1946 von der US-Firma Bell Telephone Company eingesetzt. 1973 stellte ein Entwicklerteam bei Motorola den ersten Prototyp eines Mobiltelefons her und im gleichen Jahr auch das erste kommerzielle Mobiltelefon „Dynatac 8000x“.

1992 wurde in den USA das erste GSM-fähige Mobilgerät von Motorola, das International 3200, vorgestellt und im Sommer des gleichen Jahres nahmen in Deutschland die Netze D1 und D2 den Betrieb auf.

Als das erste Smartphone gilt der von BellSouth und IBM in der USA entwickelte „Personal Communicator“ Simon von 1995. Doch erst 2007, mit der Einführung des iPhone kam es allerdings zu einen Wendepunkt auf diesem Gebiet. Es folgte eine rasante Entwicklung und die integrierten Kameras gewannen immer mehr an Bedeutung. Inzwischen liefern aktuelle Smartphones bei guten Lichtverhältnissen eine gute Qualität.

Da sie immer dabei sind, übernehmen sie in der Fotografie immer mehr die Aufgaben der früheren Kompaktkameras. Optik von Zeiss und Leica, Auflösungen von über 20 Megapixel, Ausnahmen als RAW mit manuellen Einstellungen und digitales Freistellen werden mehr und mehr zum Standard. Die große Konkurrenz treibt eine schnelle Entwicklung voran.

Das ist gut bei Smartphones

  • Smartphones sind klein, flach und immer in der Hosentasche dabei
  • Die aktuellen Geräte liefern bei guten Lichtverhältnissen qualitativ hochwertige Bilder
  • Dank Frontkamera sind sie für Selfies sehr gut geeignet
  • Die direkte Integration zu Social Media, E-Mail und Cloud vereinfachen die Publikation der Fotos
  • Die Integration zu Apps ermöglichen RAW Aufnahmen, RAW Entwicklung, Fotobearbeitung, und vieles mehr
  • Die neuesten Smartphones haben einen großen Bildschirm, unterstützen 4k und beugen dank Bildstabilisatoren verwackelte Schnappschüsse oder Videos vor.

Das ist nicht so gut an Smartphones

  • Der Monitor ist nicht schwenkbar und erschwert Aufnahmen  zum Beispiel bei Konzerten
  • Auch wenn es sich langsam ändert haben die Smartphones meist eine feste Linse ohne optischen Zoom.
  • Die eingebauten Sensoren sind klein vor allem bei dunklen Verhältnissen sind sie für rauscharme Fotos ungeeignet
  • Ein Wechsel der Optik, Akkus oder sonstiges Foto-Zubehör ist nicht möglich da sie fest verbaut sind
  • Der integrierte Blitz sorgt für unzureichende Ausleuchtung und bewirkt verfälschte Farben
  • Durch den fehlenden Sucher sind Aufnahmen bei starkem Sonnenlicht schwierig

Die Einsatzmöglichkeiten des Smartphones

Das Smartphone ist für spontane Schnappschüsse oder Erinnerungsfotos mit Familie und Freunden sehr beliebt. Dank Frontkamera werden sie auch für Selfies gern genutzt. Immer mehr kommen sie auch bei Events wie Konzerten und Sportaktivitäten aber auch für berufliche Zwecke zum Einsatz.

Das Smartphone ist als Backup Lösung durchaus sinnvoll

Ja, eindeutig. Auch wenn die Qualität bei weitem nicht an eine System- oder Spiegelreflex-Kamera rankommt, ein Foto ist besser als kein Foto. Und, es macht Spass, auch mal anders zu fotografieren. Ich habe einen ganzen Artikel dem Fotografieren mit Smartphones in RAW gewidmet.

Die Kompaktkamera

Kompaktkameras sind in der Regel Sucherkameras und haben meist eine integrierte Zoomlinse. Sie sind kleine und vergleichsweise leichte Fotokameras. Kompaktkameras sind im Vergleich zur Spiegelreflexkamera, Systemkamera oder Bridgekamera mit einem geringerem Funktionsumfang ausgestattet.

Sie liefern häufig aufgrund einfacher Komponenten und kleinem Sensor eine schlechtere Bildqualität, sind jedoch erheblich günstiger und vergleichsweise leichter als die größeren Schwestern. Typische Eigenschaften der Kompaktkameras sind die Vollautomatik Programme, Motivprogramme sowie ein Spritzwasserschutz.

Kompaktkameras
Die Kompaktkamera

Die Story der Kompaktkamera

Als erste wirklich kompakte Kamera kann die Leica I von Leitz genannt werden, die 1925 als Seriengerät auf den Markt kam. Sie besaß ein versenkbares 50mm-Objektiv, und war kaum größer als ein Brillenetui. Sie konnte so in der Jackentasche mitgeführt werden.

Die erste Kleinbild-Kompaktkamera war wohl die legendäre Rollei 35, die 1966 auf den Markt kam. Es folgten vollautomatischen Kompaktkameras, die mit Filmkassetten in unterschiedlichen Formaten arbeiteten. In den späten 70ern gab es die ersten Kompaktkameras mit Autofokus, ein Jahrzehnt früher als bei den professionellen Spiegelreflex-Systemen. Digitale Kompaktkameras gibt es seit Anfang der 90er und sie haben in den letzten 15 Jahren eine sehr starke Verbreitung erfahren.

Mit der starken Verdrängung in letzter Zeit durch die aktuellen Smartphones, liegt die Hoffnung jetzt vermutlich auf hochwertigen digitalen Kompaktkameras, den „Edelkompakten“. Aufwendig konstruierte Objektive von renommierten Firmen wie Zeiss oder Leica, sowie hochwertige Sensoren sorgen für sehr gute Ergebnisse, platzieren sie aber auch im oberen Preissegment.

Was ist gut bei einer Kompaktkamera

  • Kompaktkameras sind in Vergleich zu anderen Fotokameras klein, leicht und handlich
  • Der eingebaute optischen Zoom, vor allem bei den Edelkompakten liefert oft ein sehr gutes Ergebnis. Gleichzeitig decken eingebaute Zooms einen große Brennweiten-Skala ab
  • Der eingebauter Sucher unterstützt bei der Bildauswahl vor allem bei starkem Sonnenschein. OLED Technologien werden hier auch zum Standard
  • Aktuelle Edelkompakte können im RAW-Format aufnehmen
  • Neben den zahlreichen Motivprogrammen und der Blenden-, Zeit- und Programmautomatik unterstützen Edelkompakte auch den manuellen Modus

Was ist nicht so gut bei einer Kompaktkamera

  • Gute High-End-Kompaktkameras sind teuer, viele liegen preislich auf dem Niveau von Einsteiger- bis Mittelklasse-DSLRs
  • Nicht alle Kameras haben einen Bildstabilisator und somit keine Unterstützung im Zoom-Modus oder beim Filmen
  • Durch die fest eingebaute Optik sind manuelle Fokussierung und die Aufbringung von Filtern sehr schwer oder gar nicht möglich
  • Objektivwechsel und damit eine Erweiterung der Brennweite oder Blende sind nicht möglich

Einsatzmöglichkeiten der Kompaktkamera

Die Kompaktkamera ist eigentlich für Schnappschüsse und Erinnerungsfotos gedacht. Dank ihrer kompakten Form kann sie überall in der Tasche getragen werden. Doch das Smartphone ersetzt immer mehr die Kompaktkamera und lässt ihre Einsatzmöglichkeiten schrumpfen.

Edelkompakte machen den Unterschied

Die Unterscheidung zum Smartphone machen heute die edlen Kompaktkameras. Kameras wie die Sony RX-100 Serie haben einen großen 1 Zoll Sensor und liefern eine hervorragende Qualität. Billig sind sie dabei nicht, die Sony DSC-RX100 VI zum Beispiel kostet über 1000€, hat aber 20,1 Megapixel, 8,3x opt. Zoom, Touchscreen, kann 24 Bilder/Sek., 4K Video, und Super Slow Motion. Ein Zeiss Objektiv rundet das ganze auf.

Solche hochwertige Kompaktkameras sind für Vlogger sehr beliebt weil sie klein sind, hochwertige Videos und Fotos machen und das Display um 180° drehbar ist.

Auch für die Fotografie im Outdoorbereich sind sie gut geeignet. Allerdings ist zum Beispiel eine Sony a6000 + Kitobjektiv nur halb so teuer, zwar etwas größer aber dafür viel besser für Fotos geeignet. Dafür muss man auf 4K und Super Slow Motion verzichten. Selbst ein Sony a6000 + 2x Kitobjektive kostet deutlich weniger, deckt aber dann umgerechnet einen Brennweitenbereich zwischen 24-315 mm ab.

 

Die Bridgekamera

Bridgekameras vereinen die Eigenschaften von Spiegelreflexkameras und Kompaktkameras und stellen so in Bezug auf Ausstattung, Qualität und Funktionen eine Kombination zwischen den beiden Konstruktionsprinzipien dar. Sie werden auch Prosumer-Kameras genannt, was die Positionierung zwischen „Professional“- und „Consumer“-Kameras anzudeuten soll.

Bridgekamera
Die Bridgekamera

Die Story der Bridgekamera

Das Konstruktionsprinzip der Bridgekamera gab es bereits seit den 1950er Jahren unter anderem mit dem Nikkorex 35, und wurde erst 1988 mit der Yashica Samurai wiederbelebt und angetrieben.

Bridgekameras haben sich bis heute zu wahren Alleskönnern entwickelt. Weil die Idee dabei ist, alles in ein Gehäuse reinpacken, decken heutige Bridgekameras enorme Brennweiten bei einer relativ kompakten Größe und teils richtig guter Qualität ab.

Was ist gut bei einer Bridgekamera

  • Alles was man braucht hat man in einem Gehäuse, relativ kompakt und oft spritz- und staubfest
  • Die fest eingebauten Objektive erreichen oft einen riesigen Brennweitenbereich (Zoomfaktoren bis zu 83-fach)
  • Im Vergleich zu Spiegelreflexkameras sind sie kompakter und viel leichter
  • Viele Bridgekameras sind mit Fokusring ausgestattet
  • Der Monitor ist meist schwenkbar und einen Sucher gibt es auch
  • Sie bieten oft eine gute Videoqualität
  • Manuelle Einstellungen sind bei den meisten Kameras möglich

Was ist nicht so gut bei einer Bridgekamera

  • die fest eingebauten Objektive bieten eine nicht so hohe Qualität. Allgemein haben Zooms diese Einschränkung und je größer der Zoombereich ist, umso mehr geht an Qualität verloren
  • Oft sind kleine Sensoren eingebaut die sich auf Qualität, Tiefenschärfe und Bildrauschen auswirken
  • Am Ende der Blendenskala ist bei Blende 8 oder 11 schon Schluss (wobei das immer mit dem Crop-Faktor zusammenhängt)
  • Erschwerte manuelle Fokussierung, weil kein Fokusring vorhanden ist
  • Komplizierte Aufbringung von Filtern
  • Nicht immer wird das RAW-Format unterstützt

Einsatzmöglichkeiten einer Bridgekamera

Mit einer Bridge Kamera können die meisten Einsatzbereiche abgedeckt werden, wenn auch mit Kompromissen. Speziell im Bereich Astrofotografie (Mond, Saturn) kann eine Bridgekamera dank großer Brennweiten gute Dienste leisten.

Zu dem Thema: Mondfotos einfach gemacht! Wie fotografiert man den Mond? habe ich einen Artikel geschrieben in dem ich detaillierter auf die Einsatzmöglichkeiten von Bridgekameras eingehe. Ich gehe kurz auch auf die Nikon Coolpix P1000 ein dessen Brennweitenbereich 3000 mm erreicht.

Auch die zwei Sony Kameras: Cyber-shot RX10M3 und Cyber-shot RX10M4 oder die Panasonic Lumix FZ2000 sind exzellente Bridgekameras.

Bridgekameras bieten viel, schränken aber auch ein

Wer sich eine Bridgekamera kauft, der bekommt alles was er braucht in einem Gehäuse. Man kann sich dann komplett auf das Fotografieren konzentrieren ohne immer nachzudenken: welche Objektive muss ich auf meiner Tour mitnehmen? Welches Objektiv ist in dieser Situation besser? Oh, nein – ich habe jetzt kein Teleobjektiv dabei!

 

Die Systemkamera

Eine Systemkamera ist eine Fotokamera mit austauschbaren Komponenten wie z.B.: Objektive oder Akkus. Der Begriff Systemkamera wird häufig für kompakte, spiegellose System-Digitalkameras verwendet, damit sie von den Spiegelreflexkameras abgegrenzt werden.

Systemkamera Sony a6000
Die Systemkamera (Sony a6000)

Weitere Bezeichnungen sind:

  • Kompakte Systemkamera (CSC – Compact System Camera)
  • Spiegellose Systemkamera (MSC – Mirrorless System Camera)
  • Spiegellose Kamera mit Wechselobjektiv (MILC – Mirrorless Interchangeable Lens Camera)
  • Kamera mit elektronischem Sucher und Wechselobjektiv (EVIL – Electronic Viewfinder Interchangeable Lens Camera)
  • Einäugige spiegellose Digitalkamera (DSLM – Digital Single Lens Mirrorless)

Die Story der Systemkamera

Die ersten Ansätze einer Systemkamera erfolgten 1930, mit der Schraubleica Ic. Als erste vollwertige Systemkamera gilt jedoch die 1936 vorgestellte Kleinbildkamera Kine-Exakta, die zur Exakta Varex weiterentwickelt wurde. Bis zum Ende der 1950er Jahre waren Systemkameras überwiegend Messsucher-Kameras, danach setzten sich Spiegelreflexkameras durch.

Als Vorbild für alle weiteren Entwicklungen gilt hier vor allem die professionelle SLR-Kamera Nikon F die zwischen 1959 und 1974 gebaut wurde. Aktuell fährt Sony eine starke Produkt-offensive im Bereich der spiegellosen Systemkameras die einen klaren Trend zu diesem System zeigt.

Was ist gut bei einer Systemkamera

  • in Vergleich zu Spiegelreflexkameras sind Systemkameras kompakt und leicht
  • Die eingebauten Sensoren sind vergleichbar mit denen der Spiegelreflexkameras (Four-Thirds, APS-C, Vollformat u.a.)
  • Die elektronischen OLED Sucher sind qualitativ sehr hochwertig und zeigen genau das an was tatsächlich auf dem Sensor später aufgenommen wird

Was ist nicht so gut bei einer Systemkamera

  • Gute, hochwertige Systemkameras sind teuer
  • Bei den meisten Herstellern gibt es nur eingeschränkte Angebote an Objektiven und Zubehör

Einsatzmöglichkeiten einer Systemkamera

Systemkameras gibt es mit allen gängigen Sensoren (Vollformat, APS-S, MFT, und andere). Mit der richtigen Wahl der Kamera und deren Objektiven kann eine Systemkamera in den meisten Fotografie-Bereichen eingesetzt werden.

Für mich ist eine Systemkamera die beste Wahl

Durch den Wegfall des Spiegels kann das Objektiv näher an den Sensor rücken. Dadurch wird das Gehäuse kleiner aber auch die Objektive. Je kleiner der Sensor, umso kleiner und kompakter auch die Objektive da der Durchmesser kleiner gehalten werden kann. „Silent Shooting“ (Stilles Auslösen) finde ich super und, ich möchte den elektronischen OLED Suchen nicht mehr missen.

Ich nutze persönlich eine Sony a6500 und eine Sony a6000 ein. Meine Objektive sind vorwiegend von Sony und Sigma. Wenn du ebenfalls eine Sony APS-C Kamera besitzt, dann kann ich dir meinen Artikel: 11 Top Sony Alpha 6000 Objektive (a6300, a6400, a6500) empfehlen. Ich stelle meine Lieblingsobjektive für diese Kameras vor.

 

Die Spiegelreflexkamera

Mit Spiegelreflexkamera, kurz SR-Kamera, bezeichnet man einen Fotoapparat, bei dem sich zwischen Objektiv und der Bildebene ein wegklappbarer Spiegel befindet. Es gibt drei Arten von Spiegelreflexkamera wobei in der heutigen Zeit die letztere die größte Bedeutung hat:

  • Zweiäugige Spiegelreflexkamera
  • Einäugige Spiegelreflexkamera
  • DSLR – Digitale Spiegelreflexkamera
Spiegelreflexkamera Praktica
Alte Spiegelreflexkamera (Praktica)

Die Story der Spiegelreflexkamera

Die erste Spiegelreflexkamera wurde 1861 von Thomas Sutton konstruiert. 1893 wurde dann ein Wechselmagazin für die Spiegelreflexkamera patentiert. Doch die erste Kleinbild-Spiegelreflexkamera der Welt war die Kine Exakta der Firma Ihagee in Dresden, vorgestellt auf der Leipziger Frühjahrsmesse 1936.

Was ist gut bei einer Spiegelreflexkamera

  • Da es diesen Markt schon länger gibt, existiert ein breites Angebot an Objektiven und Zubehör
  • Die Spiegelreflexkameras haben einen hohen Bekanntheitsgrad als professionelle Kameras, Systemkameras müssen sich erst noch durchsetzen

Was ist nicht so gut bei einer Spiegelreflexkamera

  • Die Spiegelreflexkameras sind in der Regel groß und schwer. Das gilt auch für die Objektive
  • Der Spiegelmechanismus verursacht zusätzliche Geräusche
  • Für den Autofokus braucht es einen zweiten Sensor

Einsatzmöglichkeiten der Spiegelreflexkamera

Spiegelreflexkameras gibt es in sehr vielen Varianten, vom Einsteigermodell bis hin zu der Profiversion. Dadurch können eigentlich alle Foto-Bereiche abgedeckt werden.

Die Mittelformatkameras

Mittelformatkameras werden vorwiegend im professionellen Bereich eingesetzt. Sie sind hochwertig, haben große Sensoren. Dementsprechend fallen die Kameras und Objektive auch groß aus.

Der große Sensor ist das Herzstück einer Mittelformatkamera. Er nimmt sehr viele Informationen auf und haben viele Megapixel. Die Fotos sind sehr hochauflösend sodass sie auch auf große Prints perfekt aussehen.

Mittelformatkameras gibt es von Hersteller wie Phase One, Hasselblad, Mamiya aber auch von FujiFilm. Sie kosten je nach Modell und Ausstattung grob zwischen 6.000-50.000€.

Wer den Einstieg zu einer Mittelformatkamera machen möchte der kann eventuell mit FujiFilm anfangen. Die Kosten liegen bei ca. 6000€-7000€ je nach Objektiv. Hier findest du eine schöne Kostenübersicht.

Die Einsatzbereiche der Mittelformatkameras

Geo-Reporter und Produktfotografen stelle ich mir immer vor wenn ich an Mittelformatkameras denke. Und das stimmt im Großen. Hochwertige Landschaftsfotos oder Produktfotos werden gerne mit diesen Kameras gemacht. Vor allem im Studio ist die größe der kamera nicht entscheidend.

Sofortbildkameras

Sofortbildkameras haben in der letzten Zeit wieder den Status den sie in den 80ern hatten erreicht. Wenn damals die Sofortbildkameras fast ausschließlich Polaroid waren, gibt es heute viele Hersteller.

Die Patente von Polaroid sind vor einigen Jahren ausgelaufen und so erleben wir heute eine große Vielfalt. FujiFilm ist verantwortlich für den neuen Hype. Sie dominieren jetzt auch diesen Markt.

Polaroid Kamera
Polaroid Kamera

Ich kann jedem eine Sofortbildkamera raten der Kultfotos haben möchte. Sie machen richtig Spass und versetzen einen in die guten alten Zeiten. Ich besitze persönlich drei dieser Kameras, jede hat ihren eigenen Charme.

Die Polaroid SX-70 ist der Oldtimer in meiner Sammlung. Diese war die erste Polaroid Kamera die ein komplett fertiges Bild ausgeben konnte. Die FujiFilm Instax Wide 300 ist meine analoge Breitbild-Sofortkamera. Sie hat eine lustige Figur, ist aber sehr gut. Un schließlich meine Fujifilm Instax SQUARE SQ 10, eine digitale Sofortbildkamera die Ausschuss reduziert 🙂

Als ich mir meine Sofortbildkamera-Sammlung aufbaute habe ich den gesamten Markt analysiert und alle in einem Artikel: Die beste Polaroid Kamera in 2019 (+ Alternativen) zusammengefasst. Wenn dich das Thema interessiert dann kannst du da mal reinschauen.

Einsatzbereiche der Sofortbildkameras

Sofortbildkameras sind auf Partys, auf Feiern oder auf Hochzeiten eine sehr gute Ergänzung. Sofortbilder in Minuten gleich nach dem Fotografieren hat etwas besonderes. Sie halten den Moment fest den man eben durchlebt hat. Auch bei Kindergeburtstage sind diese günstigen Kameras cool.

Drohnen

Drohnen wurden in den letzten Jahren so stark weiterentwickelt dass sie der breiten Masse in einer sehr guten Qualität angeboten werden können. Wer an Drohnen denkt der hat vor allem die schönen stabilisierten Videos im Kopf. Doch Drohnen sind auch hervorragende fliegende Fotokameras.

Die Perspektiven die Fotografen immer mehr durch Einsatz der Drohnen herausfinden die waren früher selbst mit Flugzeuge und Hubschrauber nicht möglich. Aktuelle hochwertige Drohnen sind klein und verfügen über eine rundum Gegenstandserkennung. Sie können selbst in kleinen Räume geflogen werden.

Drohnen durchleben eine rasante Entwicklung auch was die Kamera angeht. Hochwertige Sensoren und Linsen werden immer mehr zum Standard. Die DJI Mavic Pro 2 ist zum Beispiel in Zusammenarbeit mit Hasselblad entstanden und verfügt über eine 1 Zoll CMOS Sensor mit 20MP. Das alles in einem kleinem faltbarem Gehäuse.

Was ist gut bei einer Drohne

  • es entstehen neue Perspektiven die vor einigen Jahren micht oder nur mit großem Aufwand möglich waren
  • Drohen können sehr gut auch zum Filmen eingesetzt werden
  • Bildgestaltung bei Selfies, und vor allem Selfies aus Positionen in denen nur eine Drohne fliegen kann
  • aktuelle Drohen sind vollgestopft mit Technik die aber sehr gut funktioniert: Ausweichen, Verfolgen, Zurückfliegen, …
  • sie unterstützen das RAW-Format

Was ist nicht so gut bei einer Drohne

  • gute Drohnen sind teuer – über 1000€
  • die Einsatzzeit pro Accu ist mit ca. 20-30 min relativ gering
  • die Kameras sind teils eingeschränkt. Die meisten haben einen kleinen Sensor und ca. 12MP
  • Drohnen sind sensibel bei einem Sturz

Einsatzmöglichkeiten für Drohnen

Drohnen werden sehr gerne in der Landschaftsfotografie eingesetzt. Einer meiner Lieblingsfotografen, Tobias Hägg, fotografiert großteils mit der Drohne. Seine Fotos sind fantastisch.

Wenn du dir ein Equipment aufbauen möchtest, dann schaue dir meine 11 Tipps für deine perfekte Fotoausrüstung an.   [cs_gb id=3800]

Ein Kommentar

  1. Zu ergänzen wäre:

    Eine weitere hervorragende Bridgekamera ist die mit einem 1-Zoll-Sensor ausgestattete Panasonic Lumix DC-FZ1000 II, die 2019 auf den Markt kam.

    Bei den Kompaktkameras mit 1-Zoll-Sensor ist noch die Panasonic Lumix DC-TZ202 aus dem Jahr 2018 zu erwähnen, die eine ausgezeichnete Bildqualität liefert und es ausstattungstechnisch spielend mit der großen – ebenfalls sehr guten – Bridgekamera Panasonic Lumix DMC-FZ1000 (auch mit 1-Zoll-Sensor und Vorgängermodell der FZ1000 II) aufnehmen kann, die sie, als das aktuellere Modell von beiden, in einigen Punkten sogar übertrifft.

    Alle drei hier genannten Panasonic-Kameras verfügen außerdem über 20 Megapixel, und im Preis ist die TZ202 sogar deutlich günstiger als die neueren Modelle der Sony-RX-100-Serie.

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