Wie du deine Fotokamera vor Sand und Staub schützen kannst

Du kennst es vielleicht aus deinem letzten Strandurlaub: Sand und Staub setzen sich überall in deiner Fotoausrüstung ab – auf der Kamera, den Objektiven, in den Taschen und mehr. Und als wäre das nicht genug, gesellen sich auch noch fettige Fingerabdrücke von Sonnencreme dazu. Das ist alles andere als ideal für empfindliche Elektronik und Optik. Aber die gute Nachricht ist, dass die Fotoausrüstung das in der Regel ganz gut verkraftet, zumindest meistens :).

Normalerweise sollte im Inneren der Kamera nichts eindringen, da sie in der Regel recht gut abgedichtet ist. Aber an den offenen Stellen wie dem Display, den Knöpfen und besonders dem Sensor kann Schmutz störend sein. In diesem Beitrag zeige ich dir, wie du deine Fotoausrüstung vor Sand und Staub schützen kannst, um mühsame Staubentfernungen in der Nachbearbeitung zu vermeiden.

Aber wie kannst du verhindern, dass Sand und Staub überhaupt in deine Fotoausrüstung gelangen? Eine gute Methode ist, deine Ausrüstung in Plastiktüten zu verstauen, wenn du sie gerade nicht benutzt. Eine weitere Option ist, zwei Kameras mitzuführen, um Objektivwechsel zu reduzieren. Oder du entscheidest dich für ein Superzoom-Objektiv, das einen breiten Brennweitenbereich abdeckt. Dabei ist die Verwendung eines Schutz- oder UV-Filters ratsam, um die Frontlinse vor mikroskopisch kleinen Abnutzungen zu schützen.

Aber jede dieser Methoden hat ihre eigenen Vor- und Nachteile. Plastiktüten können selbst schmutzig sein, was bedeutet, dass du Schmutz auf deine Ausrüstung übertragen könntest. Das Mitführen von zwei Kameras ist nicht immer praktisch, und Superzooms sind nicht immer qualitativ hochwertig. Schutz- oder UV-Filter können unter bestimmten Bedingungen die Bildqualität beeinträchtigen, insbesondere wenn es sich um minderwertige Filter handelt. Ich werde dir im Verlauf dieses Artikels zeigen, wie du diese Probleme meisterst und deine Ausrüstung optimal schützt.

Fotoausrüstung in Plastik verpacken

Du kennst wahrscheinlich die Problematik: Sand und Staub sind generell Gift für deine Kamera. Insbesondere feiner Wüstenstaub kann so winzig sein, dass er sich in jede noch so kleine Ritze deiner Kamera und deiner Objektive einschleicht. Das kann äußerst ärgerlich sein, denn selbst nach dem Reinigen begleitet dich dieser winzige Sand noch lange.

Da stellt sich die Frage, wie du deine Fotoausrüstung am besten schützen kannst. Eine Möglichkeit, die sich nahezu immer anbietet, sind Plastiktüten oder Beutel. Sie sind kostengünstig und praktisch überall erhältlich. Dennoch gibt es einige Nachteile zu bedenken.

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Plastiktüten können leicht reißen. Wenn du das nicht bemerkst, kann ungewollt Schmutz eindringen. Sie können auch umständlich sein und den Fotografieprozess verlangsamen. Gerade in Situationen, in denen es schnell gehen muss, kann es schwierig sein, die Kamera rasch aus der Tüte zu holen. In solchen Momenten liegt der Fokus oft nicht darauf, dass der angesammelte Sand und Staub auf der Tüte nicht auf die Kamera gelangen.

Eine mögliche Lösung ist, die Kamera mit einer Plastiktüte zu umwickeln und dann die Kanten mit Klebeband abzudichten. So bleibt die Frontlinse frei, um Fotos zu machen, während die Kamera gegen Staub geschützt ist. Gleichzeitig sollten Knöpfe und das Display zugänglich bleiben. Das einzige Problem, das noch gelöst werden muss, betrifft den einfachen Austausch von SD-Karten und Akkus.

Dry Bags halten alles weg

Eine umweltfreundlichere Alternative sind sogenannte Dry Bags, die in verschiedenen Größen und Formen erhältlich sind und nicht viel kosten. Diese schützen nicht nur vor Sand und Staub, sondern auch vor Wasser und Regen. Ob sie auch vor Hitze schützen, kann ich nicht mit Sicherheit sagen, aber sie dürften definitiv besser sein als einfache Plastiktüten.

Wenn du über ein wasserdichtes Gehäuse für deine Kamera verfügst, könntest du dieses ebenfalls in Kombination mit einem Dry Bag verwenden. Allerdings besteht dann die Gefahr von Kratzern oder Sandablagerungen auf dem Gehäuse.

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Wenn du nicht bei jeder Gelegenheit deine Kamera auspacken möchtest, ist das Fotografieren mit dem Handy eine praktische Alternative. Moderne Smartphones sind in der Lage, beeindruckende Fotos zu machen, insbesondere wenn du im RAW-Format fotografierst. Ich habe diesem Thema bereits einen eigenen Artikel gewidmet, den du hier lesen kannst.

Regenschutzhüllen schützen auch vor Sand

Regenschutzhüllen sind nicht nur für den Schutz vor Regen gedacht. Tatsächlich können hochwertige Regenhüllen auch effektiv vor Sand und Staub schützen, obwohl sie dafür nicht speziell entwickelt wurden.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass je nach Material und äußeren Bedingungen Regenschutzhüllen die Kamera bei hohen Außentemperaturen erheblich erwärmen können. Dies sollte normalerweise keine Schäden verursachen, da viele Kameras über eingebaute Überhitzungsschutzmechanismen verfügen. Allerdings könnten diese Bedingungen dazu führen, dass keine Fotos gemacht werden können.

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Obwohl ich diese Regenschutzhülle von Think Tank in der Wüste noch nicht getestet habe, bin ich der Meinung, dass sie selbst dort funktionieren könnte. Ich habe diese Schutzhülle bereits in meinem Artikel über den Schutz der Kamera vor Regen empfohlen.

Zwei Kameras mit verschiedenen Brennweiten einsetzen

Das Mitführen von zwei Kameras auf Reisen hat sowohl Vor- als auch Nachteile. Abhängig vom Reiseziel kann es dazu führen, dass du schneller auffällst, da du offensichtlich ein Fotograf mit umfangreicher Ausrüstung bist. Außerdem besteht das Risiko, dass du zwei wertvolle Kameras mit dir trägst, die zum Ziel für Diebe werden könnten.

Es ist auch wichtig zu beachten, dass nicht jeder problemlos zwischen zwei unterschiedlichen Kameras wechseln kann. Das Tragen und die Einstellungen der Kameras können so ablenkend sein, dass du vielleicht das eine oder andere Motiv verpasst.

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Sony Alpha 6000

Die klassische Sony APS-C Systemkamera!

Wenn du jedoch mit den Herausforderungen umgehen kannst, bieten sich einige Vorteile. Du sparst Zeit, die du sonst für Objektivwechsel aufwenden würdest, da verschiedene Brennweiten bereits an den Kameras angebracht bleiben. Darüber hinaus kannst du hochwertige Linsen, einschließlich Festbrennweiten, verwenden, um die Bildqualität zu steigern.

In Bezug auf Sand und Staub ist es wichtig zu wissen, dass ein Objektivwechsel immer kritisch ist. Beim Entfernen des Objektivs besteht die Gefahr, dass Schmutz direkt auf den Sensor oder den Spiegel gelangt. Dies kann sich negativ auf die Qualität deiner Fotos auswirken.

Ein Zoom Objektiv ohne beweglichen Außenteile ist die bessere Wahl

Die meisten Superzoom-Objektive weisen qualitativ nicht die gleiche Hochwertigkeit auf wie herkömmliche Zoom- oder Festbrennweitenobjektive. Diese geringere Qualität wird oft akzeptiert, um den erweiterten Brennweitenbereich zu nutzen. Insbesondere Reisende, die häufig Wind und Staub ausgesetzt sind, schätzen die Vielseitigkeit eines Superzoom-Objektivs. Dies spart nicht nur Zeit beim Wechseln der Objektive, sondern auch Gewicht und Platz im Vergleich zu einem Satz einzelner Objektive oder gar zwei Kameras.

Es ist jedoch wichtig zu wissen, dass die meisten Superzooms so konstruiert sind, dass sich das Objektiv während der Fokussierung aus- und einfährt. Bei nicht perfekt abgedichteten Objektiven besteht die Gefahr, dass Staub und Sand eindringen. Dieser Schmutz kann sich im Inneren auf den Linsen absetzen und die Bildqualität beeinträchtigen.

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Eine Alternative sind Zoomobjektive mit einer Innenfokussierung bei denen sogar beim Zoomen sich die Objektivlänge nicht verändert. Manchmal decken diese sogar einen größeren Brennweitenbereich ab. Zwar nicht so groß wie ein Superzoom, aber man sollte schon die Frage stellen wie weit muss es tatsächlich gehen. Ein Blick auf eine Statistik in deiner Medialibrary verrät dir wieviele Fotos du im hohen Brennweitenbereich gemacht hast. Alternativ kannst du das bewusst mal achten wie oft du zum Beispiel ab 150mm fotografierst. Sind es nur wenige Prozent, dann können diese bei einer hohen Auflösung der Kamera sogar gecroppt werden.

Eine Alternative zu herkömmlichen Superzooms sind Zoomobjektive mit Innenfokussierung. Bei diesen Objektiven ändert sich die Länge des Objektivs nicht, selbst wenn du zoomst. Manche dieser Objektive decken vielleicht nicht den extrem großen Brennweitenbereich eines Superzooms ab, aber sie können dennoch eine erweiterte Flexibilität bieten. Frage dich einmal, wie oft du tatsächlich im hohen Brennweitenbereich fotografierst. Ein Blick auf die Statistik in deinem Bildarchiv könnte Aufschluss darüber geben. Wenn es nur wenige Prozent sind, könnten diese Aufnahmen bei hoher Kameraauflösung sogar zugeschnitten werden.

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Das Sony APS-C Reise-Zoom schlechthin!

Zoomobjektive mit Innenfokussierung, bei denen sich die Frontlinse nicht bewegt, sind in der Regel sehr gut gegen das Eindringen von Sand und Staub geschützt. Für Einsätze in staubigen Umgebungen bevorzuge ich beispielsweise mein Sony SELP18105G-Objektiv. Es deckt den Bereich von 18-105 mm APS-C ab, was den Großteil meiner Aufnahmen abdeckt. Dieses Objektiv bietet eine gute Qualität und eine konstante Blende von f/4.

Objektiv-Schutzfilter oder UV-Filter

In der Wüste oder auch an windigen Küstenregionen kann der Wind so stark sein, dass er das Frontglas eines Objektivs regelrecht sandstrahlt. Dies ist mit bloßem Auge möglicherweise nicht sofort erkennbar, aber unter einem Mikroskop können kleine Kratzer auf dem Glas sichtbar werden. Diese Kratzer führen dazu, dass das Objektiv an Klarheit und Schärfe verliert. Wenn keine Schutzmaßnahmen ergriffen werden, besteht die Gefahr, dass sogar die Frontlinse des Objektivs ausgetauscht werden muss.

Hier kommen Schutzfilter oder UV-Filter ins Spiel, die dazu beitragen können, Objektive zu schützen. Sie sind in der Regel kostengünstiger als die Objektive selbst und können im Bedarfsfall ausgetauscht werden. Allerdings ist zu beachten, dass günstige Filter in den seltensten Fällen empfohlene Optionen sind, da sie zu Qualitätsverlusten führen können.

Jedes zusätzliche Glas oder Kunststoff, sei es in Form eines Filters, sollte qualitativ mindestens genauso hochwertig sein wie das Objektiv, auf dem es verwendet wird. Andernfalls kann ein minderwertiger Filter unerwünschte Reflexionen oder sogar Farbverschiebungen verursachen.

Ein weiterer Vorteil von Filtern ist der Schutz des Objektivs vor Stößen. Selbst mir ist es schon einmal passiert, dass meine Kamera direkt auf das Objektiv gefallen ist. Der UV-Filter hat den Aufprall zwar nicht überlebt, aber das Objektiv blieb unbeschädigt.

Ein Nachteil von Filtern ist, dass sie in der Regel für jedes Objektiv einzeln erworben werden müssen, da Objektive unterschiedliche Durchmesser haben. Je nachdem, wie viele Objektive du besitzt, kann dies eine erhebliche Investition in Filter bedeuten. Es kann auch die Frage aufkommen, ob hochwertige Objektive durch minderwertige Filter in ihrer Leistung beeinträchtigt werden.

Ob die Verwendung eines UV-Filters grundsätzlich sinnvoll ist oder nicht, bleibt eine persönliche Entscheidung. In einem von mir verfassten Artikel erkläre ich ausführlicher, warum ich persönlich der Meinung bin, dass UV-Filter für mich keinen Sinn ergeben.

Meine persönliche Vorgehensweise

Ich persönlich verwende Plastiktüten nur in Ausnahmefällen und setze lieber auf umweltfreundlichere Alternativen. Ich finde Plastiktüten etwas umständlich und versuche, soweit wie möglich auf den Einsatz von Plastik zu verzichten. Stattdessen bevorzuge ich im Urlaub am Meer beispielsweise Dry Bags. In diesen wasserdichten Beuteln bewahre ich meine Kamera, mein Handy und andere elektronische Geräte sicher auf. Dry Bags sind nicht nur umweltfreundlicher, sondern bieten auch Schutz vor Wasser, Regen und – je nach Material – auch vor Sand und Staub.

Des Weiteren habe ich im Laufe der Zeit bestimmte Kamera-Objektiv-Kombinationen festgelegt, auf die ich immer wieder zurückgreife. Meine wichtigsten Kameras sind mit E-Mount-Objektiven kompatibel und bieten mir somit eine gewisse Flexibilität.

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Die klassische Sony APS-C Systemkamera mit IBIS!

In den meisten Fällen habe ich meine Hauptkamera in Kombination mit dem Sony 17-70 F2,8-Objektiv dabei. Wenn ich zusätzlich eine längere Brennweite benötige, nehme ich meine zweite Kamera mit einem Tele-Objektiv mit. Falls die Lichtverhältnisse schwierig sind, wechsle ich beispielsweise auf meiner zweiten Kamera zu einem Sigma 16mm F1,4-Objektiv. Ist dies zu weit, greife ich auf das Sony 50mm f1.8-Objektiv zurück.

Sigma-E-Mount-SIG16F14-Objektiv-Front

Sigma 16mm F1.4

Das Sigma Weitwinkel-Objektiv schlechthin!

Vor jeder Reise oder Fotoausflug überlege ich mir, was ich fotografieren möchte und wie die Lichtverhältnisse voraussichtlich sein werden. Auf dieser Grundlage kann ich schnell die passende Kombination auswählen, die speziell für den jeweiligen Einsatzzweck geeignet ist. Dies ermöglicht mir eine flexible und effiziente Vorbereitung auf meine Fotoprojekte.

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