Das richtige Fotoequipment ist ein permanenter Prozess und wird dich immer begleiten. Am Anfang fällt eine Entscheidung auch aufgrund fehlender Erfahrung doppelt so schwer weil du damit das zukünftige Fotoequipment festlegst.

Denn ein Panasonic MFT Objektiv passt zum Beispiel zu einer Sony Kamera nicht, selbst ein Sony A-Mount Objektiv passt auf einer E-Mount Sony Kamera nicht. Es gibt zwar Adaptern die aber mehr schlecht als recht funktionieren. Diese Erfahrung musste ich leider persönlich machen.

Ein Fotoequipment besteht aus einer Kamera, ein oder mehrere Objektive, Zubehör wie eine Fototasche, ein Blitz, ein Stativ, Speicherkarten sowie einem Computer und eventuell externe Speichermedien.

Ähnlich schwer fällt die Entscheidung wenn du umsteigen musst und du im Besitz einer alter Kamera und Objektive bist. Wenn du zum Beispiel eine alte Canon Spiegelreflexkamera mit 2-3 alte Standard Objektive besitzt die du irgendwann auch ersetzen möchtest solltest du mit der Auswahl der Kamera auch andere System untersuchen. Dieses kann auch von der gleichen Firma sein, in diesem Beispiel eine Canon M-Serie.

Bevor wir uns die einzelnen Kategorien anschauen, hier schon mal eine Übersicht des gesamten Equipments.

Ein kleiner Hinweis dazu: die verschiedenen Kategorien unterscheiden sich farblich (Kameras=gelb, Zubehör=rot, …=

Die Kamera

Die Auswahl der Kamera ist am Anfang deshalb so entscheidend weil sie damit das meiste Fotoequipment bestimmt. Es gibt direkte Abhängigkeiten wie zum Beispiel Objektive, Blitze oder Software die speziell für diese Kamera ausgelegt sind, und indirekte Abhängigkeiten wie Stativ, Kameratasche, Filter die meistens von der Größe und dem Gewicht der Kamera abhängen.

Heutzutage gibt es viele Arten von Kameras die alle ihre Vor- und Nachteile haben. Sie unterscheiden sich in Größe, Gewicht, Qualität, Einsatzgebiet, u.a. und erfüllen manchmal sogar nur spezielle Zwecke. Manchmal lösen neue Konzepte andere völlig aus oder kommen neu hinzu. Die Vielfalt ist heutzutage so groß wie noch nie. Ich werde diese hier kurz erläutern und einige Vor- und Nachteile auflisten.

Das Smartphones

Smartphones sind nicht mehr wegzudenken, jeder der noch kein Handy hat und sich das leisten kann gilt als “oldschool”. Neben der Nutzung vieler Apps kannst mit den neuesten Handys auch sehr gut fotografieren. 

Die eingebauten Kameras, deren Optik und Sensoren werden immer besser. Meist haben sie mehrere Kameras eingebaut die für den Weitwinkel-, Normal-, Tele-, und Makro-Bereich ausgelegt sind. Sie können einzeln mit der Software gesteuert werden. Alle aktuellen Smartphones unterstützen das RAW-Files in DNG-Format welches sehr gut entwickelt werden kann.

Auch wenn Smartphones immer intelligenter werden und zum Beispiel automatisch den Hintergrund im Porträtmodus unscharf und weich machen, sind sie noch nicht so weit dass sie eine richtige Kamera ersetzen können. Gerade bei Langzeitbelichtungen, Makroaufnahmen oder auch Aufnahmen bei schwierigen Lichtverhältnissen ist die Qualität nicht überzeugend.

Ich nutze mein Smartphone (aktuell ein iPhone 11) sehr oft und sehr gerne als Zusatz- oder Ersatzkamera jedoch nur bei gutem Licht und für normale Fotos.

Die Digitalkamera

Die Digitalkameras sind durch die Smartphones komplett verdrängt worden. Es gibt noch einige Edelkompakte am Markt die eine sehr gute Qualität liefern, manuelle Einstellungen und RAW unterstützen. Die Sony RX100 Serie ist hier ein gutes Beispiel. Diese sind aber meist so teuer dass du dir damit eine richtige Kamera kaufen kannst.

Die Bridge-Kamera

Bridge-Kameras sind wirkliche Allrounder und vereinen die Eigenschaften von Spiegelreflexkameras und Kompaktkameras und stellen so eine Kombination zwischen den beiden Konstruktionsprinzipien dar. Sie werden auch Prosumer-Kameras genannt: „Professional“- und „Consumer“-Kameras.

Mit einer Bridge-Kameras gehst du allerdings immer einen Kompromiss ein und möchte sie dir nur empfehlen wenn die Astrofotografie für dich sehr wichtig ist. Die Nikon Coolpix P1000 zum Beispiel deckt einen Brennweitenbereich bis 3000 mm ab. Damit kannst du sogar die Venus oder den Saturn fotografieren.

Die spiegellose Kamera

Spiegellose Kameras sind Systemkameras ohne optische Sucher und somit ohne einen eingebauten Spiegel. Sie haben meistens neben einem Display auch einen digitalen Sucher und ermöglichen auf beiden ein Live-View, einen digitalen Zoom, Fokus peaking, und andere Funktionen.

In Systemkameras werden allen gängigen Sensoren eingebaut (Vollformat, APS-S, MFT, und andere). Mit der richtigen Wahl der Kamera und deren Objektiven kann eine Systemkamera in den meisten Fotografie-Bereichen eingesetzt werden.

Systemkameras sind mein absoluter Favorit und meine eindeutige Empfehlung! 

V. Rastel

Persönlich bin ich vor ca. 12 Jahren bei Sony gelandet, damals noch Spiegelreflex und bin heute noch dieser Marke treu geblieben. Obwohl ich mit meinem Wechsel auf eine spiegellose Sony a6000 einen kompletten Systemwechsel vornehmen musste, blieb ich bei Sony. Aktuell kann ich dir folgende Sony Kameras empfehlen:

  • Sony a6000  – eine sehr gute und immer noch erhältliche Einsteiger APS-C Systemkamera mit einem schnellen Autofokus und einer sehr guten Qualität. Zusammen mit dem Kit-Objektiv kostet sie gerade mal 500€. Einen ausführlichen Bericht zu dieser Kamera findest du hier.
  • Sony a6400 – eine aktuelle 4K APS-C Kamera mit Flip-Screen und einem sehr guten Autofokus und Augenerkennung in Echtzeit. Diese Kamera kostet ca. 900€
  • Sony a6500 – zwar nicht mehr ganz so aktuell , dafür mit einer integrierten 5-Achsen Bildstabilisierung für Foto und Videos. Kostenpunkt ca. 930€
  • Sony a6600 – die Nachfolger der a6500 und das aktuelle Flaggschiff der Sony APS-C Kameras. Ca. 1400€

Alternativ kannst du auch eine der Sony Vollformat-Systemkameras Sony a7 kaufen die allerdings größer, schwerer und teurer sind. Das gilt auch für die Objektive und sind somit zum Reisen und für Outdoor Aktivitäten für mich nicht so attraktiv.

Wenn du eher auf das Design und Funktionen der Olympus oder Fuji Kameras stehst dann wirst du hier und hier eher fündig.

Bei Olympus gefällt mir das Design sehr gut und sie haben den besten integrierten Bildstabilisator. Ganze 4s aus der Hand bei völliger Dunkelheit habe ich es geschafft ein Motiv scharf zu fotografieren. Dafür haben diese Kameras MFT Sensoren eingebaut die kleiner und weniger Auflösung haben als die APS-C Sensoren. Zusätzlich liefern diese ein 4:3 Format bei dem ich durch den finalen Schnitt oben und unten leider immer Megapixel verliere.

Fuji hat hingegen ähnliche Sensoren wie die Sony APS-C Kameras und manchmal auch sehr gute Rabatte und Cashback. Das Design ist ansprechend und die Objektivauswahl ist sehr gut. Dafür sind sie etwas größer und schwerer als die Sony Kameras.

Spiegelreflexkameras

Spiegelreflexkameras besitzen einen optischen Sucher auf dem der integrierte Spiegel das Bild projiziert. Auch hier kannst du zwischen APS-C, Vollformat, Mittelformat und andere entscheiden. Mittelformatkameras sind hoch-professionelle Kameras die vor allem für hochwertige Prints und Magazine eingesetzt werden. Hier sind zum Beispiel die Kameras von Phase One oder Hasselblad zu erwähnen. 

Spiegelreflexkameras werden immer mehr durch Systemkameras verdrängt, ich vermute dass diese in einigen Jahren deutlich weniger angeboten werden.

Drohnen

Drohnen werden in der Fotografie immer mehr eingesetzt. Zwar haben sie heute noch relativ kleine Sensoren aber die Qualität vor allem bei der Mavic 2 Pro mit einem 1” Sensor und einer Hasselblad-Kamera kann wirklich überzeugen.

Drohnen ermöglichen Perspektiven die früher nur mit großen Flugobjekte wie Hubschrauber möglich waren. Diese Perspektiven sind deshalb so interessant weil sie für die Menschen ungewöhnlich sind.

Wer hier mal reinschnuppern möchte, der kann für wenig Geld eine DJI Mavic Mini kaufen. Zwar hat diese Drohne eine Sensorgröße die mit Smartphones vergleichbar sind und unterstützt leider kein RAW Format, aber sie macht trotzdem viel Spass. Das coole bei dieser Drohe ist dass sie unter 250 g wiegt und du somit keine spezielle Anforderungen beim Fliegen erfüllen musst.

Weitere Informationen und Beispielbilder zum Thema Drohnen findest du hier:

Sofortbildkameras

Sofortbildkameras  werden oft mit Polaroid Kameras gleichgestellt, inzwischen gibt es diese aber auch von Fuji, Lomo, Leica und andere. Sofortbildkameras können in der Fotografie ergänzend eingesetzt werden. Ich habe selber mehrere Sofortbildkameras und habe großen Spass damit. Empfehlen kann ich hier die Fuji Instax Square SQ 20, eine digitale Kamera die mit einem kleinen Trick auch als Instax Drucker verwendet werden kann. Damit kannst du bearbeitete Fotos deiner richtigen Kamera auf Instax Papier sofort drucken. Auf einer Hochzeit oder Familienparty ist das sehr cool.

Weitere Infos zu Sofortbildkameras:

Weitere Erklärungen zu Fotokameras:

Die Objektive

Objektive und Zubehör kannst du heutzutage massenweise kaufen. Vor allem bei Objektive ist es jedoch sehr wichtig dass du diese bewusst und nacheinander kaufst. Das gibt dir die Chance ausführliche Erfahrungen damit zu machen und dich auf die richtigen Motive zu konzentrieren.

Das erste Objektiv

Zum Starten möchte ich dir ein gutes Kit-Objektiv empfehlen. Das Sony SELP1650 Standard Kit-Objektiv kann ich zum Beispiel nicht so gut empfehlen außer du kaufst es als Bundle mit einer Sony a6000 für ein paar Euro mehr. Alternativ wäre hier das Sony SEL18105 oder das Sony SEL-1670Z Zeiss Standard-Zoom-Objektiv welche viel bessere Qualität liefern, eine größere Brennweite und Blende haben und robuster und besser gebaut sind. 

Für Olympus kann ich das Olympus M.Zuiko 12-40mm F4.0 oder sogar das Olympus M.Zuiko 12-40mm F2.8 empfehlen welches nicht wesentlich teurer ist. Für Fuji wäre das FUJI XF18-55mm f2,8-4 oder das FUJI XF16-80mmF4.

Das zweite Objektiv

Als zweites Objektiv empfehle ich dir eine Standard-Festbrennweite. 35mm-60mm ist hier keine schlechter Anfang. In der Regel kosten diese Objektive nicht viel und liefern eine sehr gute Qualität. Ich habe mit dem Sony SEL50F18 angefangen und nutze es immer noch. Dieses Objektiv ist günstig und kann für Portraits sehr gut eingesetzt werden.

Das Olympus M.Zuiko Digital 45mm F1.8 oder das Fujifilm FUJINON XF50mm F2 wären die Alternativen für Olympus und Fujifilm.

Nicht wesentlich teurer ist das Sigma 30mm F1,4 mit einer normalen Brennweite und einer stärkeren Blende, allerdings ohne integrierte Bildstabilisierung. Das Objektiv gibt es auch für Olympus und Canon

Weitere Objektive

Weitere Objektive wären, je nach Priorität und Vorliebe:

  • ein Weitwinkelobjektiv für Landschaftsfotos
  • ein Teleobjektiv für Tier, Sport aber auch Landschaftsfotos
  • ein Makroobjektiv für kleine Sachen

Das Zubehör

Das Zubehör ist ebenfalls wichtig, hier brauchst du Anfangs folgende Sachen:

Hier findest du den aktuellen Preis, weitere Informationen, Reviews und Produktfotos

Hier findest du den aktuellen Preis, weitere Informationen, Reviews und Produktfotos

Auf diese kommen wir im Laufe des Kurses noch eimal zu sprechen.

Hier noch etwas Literatur dazu.

Der Computer

Zum Verwalten und Bearbeiten deiner Fotos ist in der heutigen digitalen Welt ein Computer eigentlich zwingend notwendig. Wenn du richtige Bildverarbeitung machen möchtest dann brauchst du einen guten Rechner mit SSD und einer guten Grafikkarte.

Ich bin ein überzeugter Apple Nutzer und habe lange Zeit auf einem MacBook Pro 2016 (8 GB RAM, 256 GB SSD) gearbeitet. Natürlich sind 16GB oder 32GB besser als 8GB RAM und eine 512GB SSD als nur 256GB aber du kannst hier auch mit der Basisversion starten. 

Die Software

In der Fotografie ist eine gute RAW-Entwicklungstool mit einer integrierten Fotoverwaltung sehr wichtig.

Sehr verbreitet und bekannt ist hier das Adobe Lightroom welches leider seit einiger Zeit nur als Abo-Lizenz erhältlich ist. Eine bessere Alternative die ich auch persönlich einsetze ist das Capture One. Diese Software gibt es in drei verschiedene Varianten:

  • eine kostenlose Capture One Express die für Sony, Fuji oder Nikon ausgelegt ist und eingeschränkte Funktionalitäten bietet.
  • eine günstige Capture One Pro für Sony, Fuji oder Nikon die alle Funktionalitäten beinhaltet allerdings auf die Formate einer dieser drei Kameras eingeschränkt ist
  • eine etwas teurere Capture One Pro die alle Funktionalitäten bietet und die meisten Kameraformate inklusive Smartphones und Drohnen unterstützt

Eine gute kostenlose Alternative ist für Mac Nutzer das Fotos für macOS welches ich als finale Librarie mit hervorragenden Verwaltungs- und Präsentation Funktionalitäten selber nutze.

Zusätzlich zu einer dieser Software kannst du eine weitere Fotobearbeitung Software einsetzen um komplexere Fotobearbeitungen oder Fotomontagen vorzunehmen. Beim Adobe Lightroom ist das Adobe Photoshop im Abo dabei. Wenn du aber eine Alternative einsetzt dann wäre hier das Affinity Photo oder das Luminar.

Luminar in der aktuellen Version hat sehr gute und hilfreiche intelligente Funktionen für Porträts und Landschaftsfotos. Mit wenigen Klicks kannst du hier den Himmel ersetzen. Diese Software ist bei mir ein fester Bestandteil geworden und bin total fasziniert.

Eine komplette Übersicht über RAW Entwickler findest du hier.

Hier erkläre ich alle Photoshop-Alternativen

Ich werde auf die einzelnen Tools in den Bereichen der Fotobearbeitung näher darauf eingehen. Wir werden uns dann praktisch mit diesen auseinandersetzen, im Moment ist es wichtig dass du dich über diese in der Theorie informierst.

Alle Tools können 30 Tage kostenlos testen werden, und werden sie zum entsprechenden Zeitpunkt downloaden und mit Ihnen arbeiten. Danach kannst du entscheiden ob du sie erwerben möchtest oder nicht.

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