Unscharfe Bilder, durch frontalen Blitz verbrannte vintage Polaroid Fotos – wer sich an die Ära der Polaroid Kamera zurückerinnern kann, weiß bestimmt noch von diesen Phänomenen. Ich hatte sie fast schon vergessen, bis mich ein aktuelles FujiFilm Instax Bild meiner Tochter mit einem Mal dahin zurück warf und das Feuer wieder entfachte.

Also machte ich mich auf die Suche nach einer Polaroid Kamera, um dieses Gefühl auch an meine Kinder weiterzugeben. Unzählige Testberichte später hatte ich mir drei Kameras gekauft (und um ehrlich zu sein, glaube ich nicht, dass es nur bei diesen Drei bleiben wird).

Generell lässt sich sagen, dass es nicht die beste Polaroidkamera per se gibt. Das ist häufig auch den Anforderungen geschuldet, die jeder an seine Kamera hat. Für mich machten diese drei Modelle Sinn:

  1. Fujifilm Instax SQUARE SQ 10 mit Instax Square Format
  2. Fujifilm Instax Wide 300 mit Instax Wide Format
  3. 3. Polaroid SX-70 mit Polaroid SX-70 Film oder alternativ Polaroid 600 Film

Bevor ich mehr dazu erzähle, vielleicht noch einmal einen Schritt zurück.

Warum denn im digitalen Zeitalter plötzlich zurück in die Vergangenheit?

Die besten Polaroid Kameras
Die besten Polaroid Kameras

Wer von uns war nicht in letzter Zeit auf einer Familienfeier? Die Verwandten wieder treffen, erzählen, was sich im Leben des jeweils Anderen in letzter Zeit so abgespielt hat. Irgendwann werden die Geschichten von früher ausgepackt, damals, als das Haar noch voller und der Bauch vielleicht noch etwas kleiner war.

Doch etwas ist anders, einmal abgesehen von den Veränderungen, die jeder im Laufe der Jahre zwangsläufig durchmacht. Sie wissen, was ich meine?

Ich denke gerne an die Feiern aus meiner Kindheit und Jugend zurück. Die Bilder haben sich geradezu in meinen Kopf eingebrannt und sind mir in manchen Momenten eine Stütze, wo es mir vielleicht gerade nicht so gut geht. Und genau dort, in meinem Kopf, finde ich diese Bilder wieder. Und fast nirgends sonst!

Warum das so ist?

Während heute jeder von sich denkt, ein halbwegs passablere Fotograf zu sein, weil er ein Smartphone mit Kamera bedienen kann, gab es damals diese Möglichkeit noch nicht. Wenn Fotos gemacht wurden, dann entstanden sie life. Es wurden Situationen aus dem Leben eingefangen – keine Nachbearbeitung, kein Löschen, wenn gerade wieder jemand doof gekuckt hat. Ein Unikat, das immer etwas ganz Besonderes bleiben wird.

Aus meiner Kindheit besitze ich ein solches Foto, das für mich einen ganz besonderen Wert hat. Ich war damals um die 7 Jahre alt und spielte mit einem Gartenzwerg in Opas Garten.

Ein ganz ähnliches Foto gibt es jetzt auch von meiner Tochter (5). Zwar nicht mehr mit einem Gartenzwerg (die tragischerweise aus der Mode zu kommen scheinen), sondern mit einem Kinderschokomaskottchen. Dazwischen liegen viele Jahre, aber die Foto-Technik dahinter ist gleichgeblieben.

Ich spreche natürlich von der Polaroid Kamera.

Die heutige Aufmerksamkeit, die Polaroid Kameras bekommen, brachte mich auf die Idee, zu untersuchen ob ich als Fotograf die Polaroid Technik in meinem Workflow einbinden könnte. Gleichzeitig würde mich eine Polaroid Kamera in der Zeit der analogen Fotografie zurückversetzen, in der jedes Foto gut überlegt sein musste. Diese Erfahrung ist etwas ganz anderes, als ein Foto mit einer Digitalkamera zu machen und ich kann nur jedem Fotografen empfehlen, dieses spezielle Gefühl einmal selbst mitzuerleben.

Aber wo wollte ich hin? Analoge Polaroid Kamera mit original Technik: Filmkassette rein, Foto schießen, kurz warten und dann das einzigartige Ergebnis mit all seinen Facetten erleben?

Das wäre doch mal etwas anderes.

Persönliche Marktstudie der Polaroid Kameras

Also habe ich angefangen, den Markt zu studieren, habe über die verschiedenen Techniken, Formate, Anbieter etc. gelesen und festgestellt, dass es weit mehr ist, als einfach nur eine Kamera zu kaufen und auf das Beste zu hoffen. Wofür wollte ich diese Kamera eigentlich genau? Sicher – einige Polaroid Kameras unterstützen Landschaftsfotografie, Langzeitbelichtung usw., aber eigentlich wollte ich doch nur wieder das erleben, was mir aus meiner eigenen Kindheit so gut in Erinnerung geblieben ist: die schönen Momente mit der Familie oder Freunden einfangen und festhalten. Roh und unverfälscht. Wie in meinen Erinnerungen.

Relativ schnell sind mir zwei wichtige Punkte bei der Auswahl einer Polaroid Kamera aufgefallen:

  • Format und Größe des Bildes
  • Die Technik, die dahintersteckt

Bei den Formaten unterscheidet man zwischen schmal, quadratisch und breit (in fünf verschiedenen Größen).

Bei der Technik kommen eigentlich nur zwei in Frage: Polaroid und Fuji Instax.

Format und Größe sind wirklich Geschmacksache bzw. hängen von den Anforderungen ab. Ich musste auch lange überlegen und entschied mich schließlich für zwei quadratische Formate (Polaroid und Fuji Instax). Dennoch habe ich alle wichtigen Formate und zugehörigen Kameras geprüft, um hier im Laufe des Artikels zu jedem eine Empfehlung machen.

Das Thema Kosten ist bei einer Polaroid Kamera sehr oft zweitranging. Es geht ja um Nostalgie und Gefühle. Der Vollständigkeit halber habe ich für jedes Format und jede Kamera die Gesamtkosten pro Bild berechnet (Investition, laufende Kosten und Ausschuss). Diese fallen, so viel sei schon jetzt gesagt, sehr unterschiedlich aus.

Im zweiten Teil meines Artikels gehe ich im Detail auf die Geschichte die Technik, Filme und vieles mehr ein. Aber bevor wir da eintauchen möchte ich meine persönliche Zusammenfassung loswerden und einige Polaroid / Instx Kameras empfehlen.

Eine persönliche Zusammenfassung zu Polaroid Kameras:

Polaroid Kamera
Polaroid Kamera

Da viele aktuelle Smartphones bessere Fotos machen, als so manche Spiegelreflexkameras vor einigen Jahren, sind wir sehr verwöhnt, wenn es um die Qualität von Fotos geht. Als ich angefangen habe, mich mit dem Thema Polaroid Kamera auseinanderzusetzen, wollte ich einfach nur ein paar richtig coole Fotos aufnehmen. Als ich das Potenzial, das sich hinter dieser Technik verbirgt, mit der Zeit besser verstand, haben sich meine Erwartungen verändert. Ich habe wirklich eine Menge recherchiert, und aus meiner Erfahrung kann ich nun folgendes sagen:

  • Die Auszüge der Fujifilm sind qualitativ hochwertiger als die von Polaroid. Die Farben sind natürlicher und nicht verfälscht, der Weißabgleich stimmt im Vergleich zu Polaroid und sie halten länger. Vor allem Filme unter der Marke „Impossible“ waren nach einigen Jahren teilweise so matt, dass man einiges nicht mehr erkennen konnte. Inzwischen werden sie wieder von Polaroid selber vertrieben und sind um einiges besser geworden.
  • Die Fuji Instant Filme werden langsamer gedruckt, aber um ein mehrfaches schneller entwickelt als Polaroid (2-4 Minuten vs. 10-30 Minuten). Das liegt daran, dass die Chemikalien, die verwendet werden, anders angeordnet sind. Es dauert ca. 12 Sekunden bis das Bild aus der Fuji Kamera gedruckt wird und 2-4 Minuten, bis es komplett fertig ist. Bei Polaroid sind es 1-2 Sekunden, bis es gedruckt wird, und 10-30 Minuten, bis es fertig entwickelt ist.
  • Die Fuji Instant Filme sind alle kleiner als die von Polaroid. Ich glaube, dass Fuji sich an dem aktuellen Trend der heutigen Zeit angepasst hat. Wer es allerdings nostalgisch haben möchte, wird bei Polaroid besser fündig
  • Fujifilm Kameras sind moderne, digitale Kameras mit viele Funktionen und Filtern und entsprechen dem Zeitgeist. Polaroid verfolgt mit der ZINK Technik die gleiche Richtung, bleibt jedoch bei der OneStep2 im klassisch analogen Bereich.
  • Die Leica Sofort Kamera ist eher für Leica Liebhaber geeignet. Sie bietet etwas bessere Qualität, aber ansonsten keine Vorteile gegenüber Fuji. Die Kamera ist aus nicht besonders hochwertigem Plastik und erweckt den Eindruck, als wäre sie nur auf dem Markt, dass zumindest eine Sofortbildkamera im Portfolio ist.
  • Lomography hat ein großes Sortiment von hochwertigen Kameras. Teilweise sind hochwertigere Glaslinsen eingebaut, die eine bessere Qualität liefern, als die billigeren Kunststofflinsen (weniger Verzerrungen, schärfer, etc.) Die Kameras von Lomography haben ein außergewöhnliches Design und sind sehr auffällig (was natürlich Geschmackssache ist). Bei der Ergonomie müssen jedoch Abstriche gemacht werden.
  • Die zwei neuen Polaroid Kameras (die Impossible I-1 zähle ich hier auch dazu, obwohl sie eigentlich keine Polaroid ist) oder auch die klassische Polaroid SX-70 haben meiner Meinung nach ein sehr ansprechendes Design. Sie sind schlicht und geschmackvoll.
  • Für Polaroid muss man tief in die Tasche greifen. Vermutlich zahlt man hier die bekannte Marke mit.

Doch genug geredet!

Meine Empfehlungen für Sofortbildkameras:

Generell kann man natürlich keine pauschale Empfehlung machen. Vieles hängt davon ab, was du selbst von einer Kamera erwartest, wie deine Vorstellungen und Anforderungen aussehen. Deshalb habe ich versucht, meine Empfehlungen zu strukturieren, um dir einen möglichen Anhaltspunkt zu geben, wo die Reise für dich hingehen könnte.

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Um den Vergleich zu erleichtern, habe ich meine Empfehlungen nach der Technik aufgeteilt die weiter nach Unterkategorien untergliedert sind, die sich durch die verschiedenen Formate ergeben. Meiner Meinung nach sind das die entscheidenen Kriterien für eine Auswahl. Weil hier jeder seine Vorliebe hat habe ich eine neutrale Reihenfolge ausgewählt und diese richtet sich ganz einfach nach der Größe des Bildes.

Für Technikbegeisterte: 

1. Fuji Film SQUARE SQ 10 (FujiFilm Instax Square Format)

Ich liebe quadratische Bilder. Und ich mag die Maße des Fuji Square Films – etwas kleiner, als das klassische Polaroid Format. Die SQ10 ist eine Digitalkamera mit Display und Bearbeitungsfunktion. Sie hat also relativ wenig mit den ursprünglichen Polaroid-Kameras aus der Vergangenheit zu tun. Die Fotos kosten dafür auch nur halb so viel.

Nettes Feature: die Instax kann auch als Fotodrucker eingesetzt werden. Zwar ist kein Bluetooth vorhanden, was die ganze Sache enorm erleichtern würde, aber auch so kann man z.B. Fotos von seinem Smartphone auf ihr ausdrucken. Ich habe etwa ein freigestelltes Portrait gedruckt, was ich mit einer Sofortbildkamera sonst niemals hätte machen können.

Das Fotografieren erfolgt über einen Bildschirm auf der Rückseite des Geräts. Bevor man sie entwickeln lässt, kann man sie überprüfen und ggf. nachbearbeiten.

Fuji Film SQUARE SQ 10 - Polaroid Kamera
Fuji Film SQUARE SQ 10 – Polaroid Kamera

Natürlich kann man die SQ10 auch im analogen Modus betreiben und ein Bild sofort drucken – man bekommt also im Grunde genommen zwei Techniken in einem Gehäuse geliefert.

Kritiker stellen gerne die Frage, ob das dann überhaupt noch etwas mit der klassischen Polaroid-Fotografie zu tun hat. Diese Frage ist durchaus berechtigt. Für mich persönlich zählt aber das, was am Ende dabei herauskommt. Und wenn das Ergebnis passt, sind solche Hilfsmittel in meinen Augen zulässig. 🙂

Die SQ10 kommt mit allerlei Schnick-Schnack daher. Marko-modus, Langzeitbelichtung, Doppelbelichtung sind nur ein paar, die ich hier aufzählen möchte. Außerdem bietet sie die Möglichkeit, die Fotos auf einer microSD-Karte abzuspeichern, mit der man den begrenzten Speicherplatz der Kamera erweitern kann. Nettes Feature.

Über das Design lässt sich streiten. Ich muss eigentlich bei fast allen FujiFilm Kameras schmunzeln. Wenn man ein paar Kopfhörer daneben legt, könnten sie auch als DiscMan durchgehen (schon wieder so ein Gerät mit einem Hauch Nostalgie :-))
 

Was ist gut bei dieser Sofortbildkamera:

  • durch das kleinere Filmmaterial fällt die Kamera auch insgesamt kleiner aus (als etwa eine Wide oder eine Polaroid)
  • man kann die Aufnahmen prüfen und bearbeiten, bevor man sie druckt
  • durch den Live View auf dem Bildschirm sieht man sehr genau, was man fotografiert
  • externe Fotos können gedruckt werden
  • Makrofotos sind möglich, weil die Nahgrenze nur 10 cm beträgt
  • die Knöpfe an der Vorderseite der Kamera können programmiert werden (gut für Linkshänder)
  • viele weitere Funktionen, die nur eine digitale Sofortbildkamera ermöglicht: mehrere Fotos auf ein Bild, schwarz/weiß Fotos auf bunten Filmen, etc.

 

https://www.youtube.com/watch?v=P9kJPaF7Bmo
Ein ausführlicher Test der Fuji SQ10

Was ist nicht so gut bei dieser Sofortbildkamera:

  • Charme und Nostalgie Gefühl gehen etwas verloren
  • die Gesamtkosten (Kamera und Fotos) pro Bild bei 100 Fotos hält sich mit 3,51€ am höchsten in der Fujifilm Reihe, jedoch immer noch günstiger als die meisten Polaroid Kameras

Alternativen zur SQ10:

Alternativen sind: die Lomo’Instant Square oder die neuste Fijifilm Instax SQ6, beide reine Analogkamera. Die Lomo sogar mit Glaslinse. Wer mit Fujifilm Square rein analog fotografieren möchte, sollte zu einem dieser Modelle greifen.

Die Nachfolger der SQ10: die Fujifilm Instax SQ20. Mit an Bord: ein Feature zur Filmaufnahme. Jetzt denkst du dir sicher: wofür brauche ich denn einen Filmmodus bei einer Instax Kamera? Ganz einfach: aus einem Film können die besten Fotos extrahiert und ausgedruckt werden. Denk nur einmal daran, wie viele Anläufe du für das letzte Familienfoto gebraucht hast.

Außerdem mit dabei: ein Spiegel für Selfies. Heutzutage für viele unverzichtbar.

 

Für (Hobby-)Fotografen: 

2. Fujifilm Instax Wide 300 (FujiFilm Instax Wide Format)

Die Instax Wide 300 hat nicht das ansprechendste Design. Als ich sie das erste Mal gesehen habe, dachte ich mir, dass das ein schlechter Witz sei (ist aber nur meine Meinung).

Allerdings haben mich Qualität und Ergonomie überzeugt. Der Sucher ist links angebracht, was zur Folge hat, dass beim Fotografieren nur ein Auge abgedeckt ist und das Interagieren mit meinem Motiv leichter wird. Die Instax Wide 300 fällt durch das Wide-Format ungefähr doppelt so groß aus wie andere Modelle, gerade wenn man sie mit der Fujifilm Instax Mini vergleicht. Der Instax Wide Film ist mit seinen 62 mm x 99 mm doppelt so groß wie ein  Instax Mini Film .

Fujifilm Instax Wide 300 Polaroid Kamera
Fujifilm Instax Wide 300 Polaroid Kamera

Durch das Wide-Format ist die Kamera sehr gut geeignet, wenn man Gruppen- oder Landschaftsfotos machen will. Das heißt aber nicht, dass man nicht auch im Hochformat fotografieren kann. Der breite, weiße Streifen ist dann eben seitlich.

Die Blende von 1:14 ist sehr schwach. Wie bei den meisten Sofortbildkameras braucht man gute Lichtverhältnisse. Der Mindestabstand zum Motiv beträgt 0,9 m, was eventuell ein Manko sein kann. FujiFilm hat sich dazu aber etwas ausgedacht und ihr eine Nahlinse verpasst. Diese wird durch drehen am Objektivring verschoben. Dadurch kommt man deutlich näher an sein Motiv an. Für mich persönlich stellt das kein Problem dar, weil ich die Kamera sowieso hauptsächlich für Landschaft- und Gruppenfotos verwende.

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Was haben wir sonst noch? Einen Blitz-Schalter und eine Stativhalterung. FujiFilm Instax Kameras wissen durch ihr spartanisches Auftreten zu überzeugen.

Ich mag die Kamera eigentlich ganz gerne, aber der Sucher irritiert mich doch sehr. Er ist verhältnismäßig klein und hat keinen Gummiring.

Was ist gut bei dieser Sofortbildkamera:

  • Ergonomisch sehr gut durchdachte Kamera
  • Größtes Filmformat von FujiFilm
  • Gute Fotoqualität
  • sehr günstig
  • liegt sehr gut in der Hand 
Ein Review vom Fujifilm Instax 300

Was ist nicht so gut bei dieser Sofortbildkamera:

  • die Maße (sehr groß und klobig)
  • das Design (in kleinen Händen wirkt die Kamera fast schon absurd mächtig)
  • der Sucher hat keinen Gummiring, was das Hindurchsehen schwierig gestaltet

Alternative zur Wide 300:

Eine Alternative ist die Lomo’Instant Wide. Sie überzeugt durch bessere Qualität als die Instax Wide 300, hat aber Schwierigkeiten mit der konstanten Belichtung. Das produziert mehr Ausschuss und treibt die Kosten in die Höhe. Die Knöpfe sind etwas ungünstig auf der Rückseite angebracht und man neigt dazu, sie versehentlich zu betätigen. Der Sucher ist auf der rechten Seite angebracht, womit eine größere Fläche des Gesichtes abgedeckt wird, wenn man hindurch sieht. Sie hat eine Nahgrenze von 0,6m und 0,1 mit dem eigenen Close-Up Objektiv. Die Ergebnisse im Makrobereich sind sehr gut. Wer eine Makro Sofortbildkamera sucht, ist hier also gut aufgehoben. Im Normalmodus weist sie allerdings starke Verzerrungen auf, insbesondere bei gerader Linien.

Für Klassiker:

3. Polaroid SX-70 (Polaroid 600 Type Format)

Die vielleicht schönste Polaroid Kamera ist die SX-70. Sie ist die ideale Sofortbildkamera für alle, die einfach nur knipsen wollen und auf dem technischen Schnickschnack verzichten können.

Auf den ersten Blick scheinen SX-70-Kameras aus Metall zu sein. Das entpuppt sich dann aber schnell als Täuschung: sie sind aus faltbarem Kunststoff, wodurch sie sehr flach und portabel gemacht werden können.

Polaroid SX-70(die klassische Polaroid Kamera)
Polaroid SX-70 (die klassische Polaroid Kamera)

Das Objektiv hat eine Brennweite von 116 mm, was auf’s Vollformat gerechnet ungefähr 23 mm bedeutet, und eine Blendenöffnung von f/8. Die Linsen bestehen aus Glas, was zu besseren Ergebnissen führt als Kunststofflinsen. Die Nahgrenze liegt bei 26,4 cm. Die Belichtungszeit wird automatisch gesetzt und kann bis zu 10 s belichten. Die genannte Automatik sorgt dafür, dass die Belichtungszeit korrekt eingestellt ist. Die SX-70 Sonar Vision hat außerdem einen Autofokus, der auf ultraschallbasis sauber funktioniert.

Diese Kamera kann gebraucht bei Ebay oder als die refurbished Version direkt auf der Polaroid Seite oder auf Amazon gekauft werden. Der Preis liegt je nach Zustand und Ausführung zwischen 50-900€. Ja, 900€! Die MiNT SLR670-S ist ein Sammelstück.

 

Was ist gut bei dieser Polaroid Kamera:

  • ein cooles klassisches Design
  • Ersatzteile zum restaurieren erhältlich
  • voll automatisiert (zumindest bei der S Reihe)
  • faltbar und sehr flach

 

Was ist nicht so gut bei dieser Polaroid kamera:

  • Eine gut erhaltene Version kostet viel Geld. Allerdings hat man hier auch einen Gegenwert und ich glaube das sie nicht billiger werden

 

Alternative zur SX70:

Eine gute, klassische Alternative zur SX 70 sind die Polaroid 680 oder 690. Die Qualität der Fotos ist sehr gut und die Linse ist schärfer als die der OneStep CloseUp. Der Blitz kann ein- und ausgeschaltet werden. Außerdem hat sie ein Stativgewinde und einen sehr akkurat arbeitenden Autofokus. Zur Fokussierung nutzt die Polaroid 600 das Prinzip der Innenfokussierung. Dabei wird die Brennweite je nach Abstand zum Motiv mit unterschiedlichen Linsen innerhalb des Gehäuses verändert. Die Nahgrenze liegt bei diesem Modell bei etwa 60 cm.

 

Für Technik- und Designliebhaber:

4. Impossible I-1 (Polaroid I-Type Format)

Designtechnisch überzeugt mich die Impossible l-1. Von den Lichtern bis zu den Knöpfen macht alles einen stimmigen Eindruck, auch wenn die l-1 nur in Schwarz erhältlich ist. Betätigt man den Auslöser, kommt das Bild vorne an der Unterseite heraus.

Analog? Fehlanzeige. Diese Kamera bringt ein paar aktuelle Features mit sich. Am auffälligsten ist vermutlich die zusätzliche Bluetooth-Steuerung, mit der man die Kamera per Smartphone App steuern kann. Von der Blende über die Belichtungszeit, Belichtung und Selbstauslöser lässt sich alles über das Handy einstellen. Damit wird die klassische Polaroid Technik ins digitale Zeitalter katapultiert.

Der LED-Ringblitz ist ebenfalls eine moderne Neuerung. Er verbessert die Aufnahmen durch ein gleichmäßiges Leuchten, insbesondere bei Porträts. Ringblitze sind allerdings Geschmackssache. Sie lassen Schatten verschwinden und machen die Bilder eher flach.

Cooles Feature: wird der Blitz nicht gebraucht, zeigt er durch seine 8 LEDs die verbleibende Menge an Filmen an. Praktisch.

Anders als bei klassischen Polaroid Kameras liegt der Akku in der Kamera und kann per USB-Kabel geladen werden. Das spart die Batterie im Film, ist kostengünstiger und zudem umweltfreundlicher.

Wer Polaroids geliebt hat, wird an der Impossible I-1 kaum vorbeikommen. Sie verbindet aufs Beste den Charme alter Sofortbildkameras mit modernen Features. Einzig der hohe Preis von 260 € war Anfangs ein kleiner Wermutstropfen – für jemand, der Wert auf Design legt (wie mich) ist sie das aber allemal wert. Heute liegt sie bei ca. 140€ und nicht mehr viel teurer als die Konkurrenzmodellen von FujiFilm oder Polaroid.

 

Was ist gut bei dieser Polaroid Kamera:

  • Die Integration zu einer Smartphone App
  • Ein gut durchdachter Ringblitz der auch als Anzeige der verbliebenen Film Positionen anzeigt
  • schlichtes, schönes, dezentes Design
  • Große Filmvielfalt

 

Was ist nicht so gut bei dieser Polaroid Kamera:

  • der Sucher ist etwas umständlich und bedarf Einarbeitung
  • Polaroid ist definitiv teurer als beispielsweise FujiFilm
  • Die Entwicklungszeit bei Polaroid kann bis zu 30min dauern

 

Alternative zur I-1:

Eine weitere Kamera für das I-Type Format ist die Polaroid OneStep2. Sie ist eine reine analog-Kamera nach dem Prinzip der alten Polaroid Kameras. Das Design ist sehr gelungen und richtet sich ebenfalls nach den klassischen Polaroid Kameras. Sie ist sehr einfach gehalten und bietet nicht viele Einstellungsmöglichkeiten. Für Nostalgiker und Polaroid Fans vielleicht die perfekte neue Polaroid Kamera. Allerdings hat sie einen fixen Fokus der auf ca. 1,2m ausgerichtet ist und sie somit für Selfies unbrauchbar macht. Persönlich mag ich keine fixed Fokus Kameras. Sie sind im Vergleich immer etwas unscharf. Ein weiterer Kritikpunkt ist der Sucher, der an die schräge Rückseite der Kamera angebracht und somit schlecht erreichbar ist. Man tendiert als Folge darauf dazu, die Kamera schräg nach oben zu halten und Bilder unten abzuschneiden.

 

Für Allrounder:

5. Fujifilm Instax Mini Neo 90 (FujiFilm Instax Mini Format)

Für das Instax Mini Format gibt es mittlerweile einige Hersteller und Kameras. Das Format scheint also bei der aktuellen Generation gut anzukommen. Vermutlich liegt das an der Größe der Kameras, die sehr kompakt und handlich sind und somit in (fast) jede Handtasche passen. Die mini- Reihe von Fuji halte ich persönlich für sehr gut durchdacht. Ein Selfie-Spiegel, eine Menge verschiedener Funktionen (Selbstauslöser, Makromodus, Doppelbelichtung, etc.) und Modi (Kinder- oder Partymodus) führen dazu, dass sich dieses Modell neben der Instax Mini 9 sehr gut verkauft. Für jene unter euch, die noch unerfahrener sind: die Modis funktionieren komplett automatisch.

 

Was ist gut bei dieser Sofortbildkamera:

  • handlich und schick
  • viele Modi (neben den oben erwähnten auch Portrait, Bulb, Double Exposure, usw.)
  • automatischer Fokus
  • 2 Auslöser für Hoch- und Querformat

 

Was ist nicht so gut bei dieser Sofortbildkamera:

  • der Sucher ist sehr klein und somit auch ziemlich ungenau. Genaue Bildausschnitte sind nicht sehr einfach zu treffen
  • der Ausdruck geschieht seitlich an der Kamera, wo oft die eigene Hand im Weg ist

 

Alternative zur Neo 90:

Eine gute Alternative ist die Lomo’Instant Automat Glass. Sie ist etwas größer und teurer als die Mini Neo 90, kommt aber mit einer Glaslinse und besserer Qualität daher. Mit weniger Funktionen und Filter als die Mini hat sie eine weitere Brennweite und ist vor allem für Straßenfotografie gedacht. Das Design ist schön, doch die Ergonomie leidet etwas darunter. Außerdem muss sie mit zwei Händen ausgeschaltet werden. Vergisst man das, kann es passieren, dass man versehentlich den Auslöser drückt. Anders, als bei digitalen Kameras, kostet das jedes Mal Geld.

 

Für Extravagante:

6. Polaroid Spectra Systems SE (Polaroid SpectraFormat)

Wem ein exklusives Bild-Format eher zusagt, der findet mit der Spectra System SE eine sehr gute Polaroid Kamera. Die Filme sind nicht ganz leicht zu bekommen (als würden sie nur in kleinen Mengen produziert), aber neben dem quadratischen Format finde ich dieses Format besonders schön. Es ist ein 4:5 Bildformat, welches Instagram heute wieder populär gemacht hat (allerdings in Hochformat). Es gibt sie mit oder ohne Autofokus.

Aufbereitete, klassische Polaroid Kameras können direkt auf der Polaroid Seite für 130-150 € gekauft werden (oder über Ebay ab ca. 20-30€). Alternativ gibt es sie auf Flohmärkten, wo man sie direkt testen kann, sofern man einen Film dabei hat.

Die Spectra Kamera ist die teuerste Variante. Bei 100 Fotos und einer gebrauchten Kamera würdest du ca. 3,66€ je Foto zahlen. Mit einkalkuliert sind die hier die Kamera Kosten, Filme und Ausschuss.

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Was ist gut bei dieser Polaroid Kamera:

  • sie ist sehr robust und relativ klein im Vergleich zu anderen Polaroid Kameras
  • das Spectra Format ist variabler einzusetzen (Quer- und Hochformat)
  • sie ist zusammenklappbar, weshalb man sie gut transportieren kann

 

Was ist nicht so gut bei dieser Polaroid Kamera

  • Die Spectra Variante ist die teuerste Variante von allen. 3,66€ Gesamtkosten/Bild ist sehr teuer
  • Die Filme sicht nicht immer einfach zu beziehen

 

Und was sagt der Geldbeutel?

Sofortbildfotografie ist teuer. Anders als bei der digitalen Fotografie ist die Anschaffung nicht der Haupt-Kostenpunkt, sondern die laufenden Kosten. Jedes Bild kostet viel Geld. Dieses führt jedoch zu dem positiven Effekt dass man sich gut überlegt was fotografiert werden soll. Denn Sofortbildkameras sind auch nicht die Knipse für den Alltag, sondern Kameras für spezielle Anlässe.

Man kann die Filme in Vorratspacks kaufen, wodurch sie günstiger werden. Sonstige Aktionen auf Filme sind mir bislang nicht untergekommen, daher sehe ich aktuell nur hier Einsparmöglichkeiten.

Bei den Kameras selbst habe ich solche Aktionen hingegen schon beobachten können. Die Anschaffungskosten sind bei Sofortbildkameras allerdings selten der Kostentreiber, sondern die laufenden Kosten. Auf Amazon (um bei einem geläufigen Beispiel zu bleiben) bekommt man gebrauchte Kameras oft zu einem günstigen Preis. Manchmal gibts dazu sogar noch Garantie und wenn man über leichte Gebrauchsspuren oder fehlende Originalverpackung hinwegsehen kann, ist das sicherlich eine gute Alternative für den kleinen Geldbeutel.

 

Tipps zu den Polaroid und FujiFilm Instax Filmen

Ist das Foto einmal gedruckt, dann schüttelt es nicht. Es gibt Tests, die zeigen, dass die Entwicklung der Filme und das Papier leiden, wenn sie geschüttelt werden. Legt sie stattdessen lieber auf die Vorderseite, damit sie im dunkeln zu Ende entwickeln können.

Die Filme bewahrt man am besten im Kühlschrank auf. Bei kühlen Temperaturen bleiben sie lange haltbar und verlieren nicht an Qualität.

Filme sollten nicht zu oft geröntgt werden. Am Flughafen müssen sie zwangsläufig durch die Röhre, allerdings schadet das auf Dauer der Qualität.

  

Welche Filme und Formate gibt es für Polaroid und FujiFilm Instax?

Die Klassiker von Polaroid

Diese Filme müssten immer noch vielen Erinnerungen wecken. Was aber vielleicht nicht so bekannt ist, dass sie eine integrierte Batterie besitzen, die es möglich macht die Kameras zu betreiben. Diese, nämlich die klassischen Polaroid Kameras haben keine Batterien.

Diese Filme werden wieder produziert und inzwischen wieder durch Polaroid vertrieben. Da viele Lieferanten aus den „alten Zeiten“ nicht mehr existieren oder etwas anderes produziert wurde die chemischen Komposition für die aktuellen Filme geändert. Diese führte dazu dass obwohl es weiterhin wahre Chemiebomben sind, die Entwicklungszeit der aktuellen Filme viel länger dauert als früher. So dauert bei einem Schwarz-Weiß-Bild ca. fünf Minuten, und bei Farbfotos allerdings bis zu 30 Minuten bis sie fertig entwickelt sind.

 

Polaroid 600 Format 

Das 600er Format ist wohl der bekannteste Polaroid Film: quadratisches Bild und weißer Rahmen. Es gibt unterschiedliche Filme für Schwarzweißbilder oder Farbaufnahmen, außerdem verschieden gestaltete Rahmen.

Daten600er Format
Bildgröße7,9 x 7,7 cm
Gesamtgröße10,6 x 8,8 cm
Farbe / SchwarzweißJa / Ja
Bilder pro Filmkassette8
Preis pro Bild:2,49 € (aktueller Preis)

 

Polaroid SX-70 Format

Das SX-70 war die Basis für das 600er Format. Im Grunde sind diese Formate gleich, der unterschied liegt in der Filmempfindlichkeit. Diese ist bei den SX-70-Filmen niedriger, nähmlich 100.

DatenSX-70 Format
Bildgröße7,9 x 7,7 cm
Gesamtgröße10,6 x 8,8 cm
Farbe / SchwarzweißJa / Ja
Bilder pro Filmkassette8
Preis pro Bild:2,79 € (aktueller Preis)

  

Polaroid Spectra Format

Spectra, auch „Image“ genannt, wurde in den 80er Jahren herausgebracht und ist das Breitformat von Polaroid. Diese Filme werden seltner gekauft und werden vermultich nur in kleinen Mengen produziert. Das rechtfertigt auch den etwas höheren Preis und die Tatsache dass sie oft ausverkauft sind. 

DatenImage/Spectra Format
Bildgröße9,1 x 7,2 cm
Gesamtgröße10,3 x 10,1 cm
Farbe / SchwarzweißeJa / Ja
Bilder pro Filmkassette8
Preis pro Bild:2,59 € (aktueller Preis)

 

Die Neuen Filme von Polaroid

Im Prinzip wie die Klassiker von Polaroid, jedoch ohne Batterien und dadurch jeweils ca. 3€ günstiger

Polaroid i-Type Format

Die neue Serie für die aktuellen Polaroid Kameras heißen i-Type. „i“ steht für „incredible“, also außergewöhnlich. Na ja, im Prinzip sind es die gleichen Filme wie die der 600-er Reihe, jedoch ohne Batterie. Die neuen Polaroid Kameras sorgen jetzt selber für den benötigten Strom. 

Dateni-Type Format
Bildgröße7,9 x 7,7 cm
Gesamtgröße10,6 x 8,8 cm
Farbe / SchwarzweißeJa / Ja
Bilder pro Filmkassette8
Preis pro Bild:2,49 € (aktueller Preis)

 

Polaroid ZINK Zero Format

Die ZINK (Zero Ink Printing Technology) hat mit dem klassischem Verfahren eigentlich nichts gemeinsam. Es ist ein komplett anderes Verfahren ohne Tinte! Hier werden eingebettete, bunte Farbstoffkristalle im Inneren angesprochen die durch Hitze dann auf dem Papier sichtbar sind.

DatenPolaroid ZINK Zero Format
Bildgröße5 x 7,6 cm
Gesamtgröße8 x 10 cm
Farbe / SchwarzweißJa / Nein
Bilder pro Filmkassette20/30/40/50
Preis pro Bild:1,19 € (aktueller Preis)

 

Die Fujifilm Formate

Die Bilder von Fuji kommen zwar langsamer aus den Instant-Kameras der Japaner als aus den klassischen Polaroid Kameras, sind aber in nur wenigen Minuten vollständig entwickelt. Hier liegt ein entscheidender Vorteil gegenüber Polaroid, denn wer möchte aus einer Party 30min warten bis das Foto entwickelt wird. 

 

Fujifilm Instax Mini Format

Fujifilm konnte sich im Bereich der Sofortbildkameras in den letzten Jahren sehr gut etablieren und schafften es sogar mit dem Instax Mini Format vielleicht das beliebtesten Format für Sofortbildkameras insgesamt herauszubringen. Die Bilder haben die Größe einer Visitenkarte was sich positiv auf die Kameragröße auswirkt. Das Instax Mini Format kann als Quer-Format für Landschafts- oder Gruppenfotos eingesetzt werden, oder als Hochkantformat für Portraits und Selfies. Statt dem weißen Rahmen können auch Filme mit bedruckten Motiven in verschiedenen Ausführungen erhalten werden.

DatenInstax Mini Format
Bildgröße6,2 x 4,6 cm
Gesamtgröße8,6 x 5,4 cm
Farbe / SchwarzweißJa / Ja
Bilder pro Filmkassette10
Preis pro Bild:0,99 € (aktueller Preis)

 

Fujifilm Instax Square Format

Das Fujifilm Square Format ist das neueste in der Produktpalette von Fujifilm und kam heraus mit der entsprechenden Kamera dazu: die Fujifilm Instax SQUARE SQ 10 

DatenInstax Square Format
Bildgröße9,9 x 6,2 cm
Gesamtgröße10,8 x 8,6 cm
Farbe / SchwarzweißJa / Ja
Bilder pro Filmkassette10
Preis pro Bild:0,99 € (aktueller Preis)

 

Fujifilm Instax Wide Format

Das Instax Wide Format kann als Alternative zum Polaroid Spectra Format gesehen werden. Es ist zwar etwas kleiner jedoch ist das Verhältnis Breite zur Höhe etwas größer.

DatenInstax Wide Format
Bildgröße9,9 x 6,2 cm
Gesamtgröße10,8 x 8,6 cm
Farbe / SchwarzweißeJa / Ja
Bilder pro Filmkassette10
Preis pro Bild:0,99 € (aktueller Preis)

Das Leica Format

Leica SOFORT Kassette (mini)

Leica versucht sich auf diesem Bereich auch zu etablieren und greift auf auf das FujiFilm Instax Mini Format zu. Das Leica SOFORT Format ist gleich mit dem Instax Mini Format Fuji Format und kann redundant verwendet werden. Für den nostalgischen Charakter sorgen die Leica Filme mit dem warmen Creme-Ton.

Der Leica Sofort Farbfilm ist für alle Leica Sofort Sofortbildkameras geeignet. Außerdem kann der Leica Sofort Farbfilm auch für Fujifilm Instax-Kameras genutzt werden, welche das Mini-Format nutzen.

DatenLeica SOFORT Format (mini)
Bildgröße6,2 x 4,6 cm
Gesamtgröße8,6 x 5,4 cm
Farbe / SchwarzweißJa / Ja
Bilder pro Filmkassette10
Preis pro Bild:1,19 € (aktueller Preis)
Ein Fijifilm – Polaroid Vergleich von „Analog Things“

Sofortbildfotografie ist teuer. Jedes Bild kostet viel Geld. Dieses führt jedoch zu dem positiven Effekt dass man sich gut überlegt was fotografiert werden soll. Denn Sofortbildkameras sind auch nicht die Knipse für den Alltag, sondern Kameras für spezielle Anlässe.

Wie kamen wir zu Polaroid Kameras?

Als es vor vielen Jahren noch keine Digitalfotografie gab, mussten die analogen Filme sehr aufwändig entwickelt werden. Dazu war ein Labor oder zumindest eine Dunkelkammer nötig. Nur die wenigsten hatten so etwas Zuhause. Die Filme wurden mit chemischen Mitteln in verschiedenen Bädern entwickelt und anschließend getrocknet und fixiert.

Je nach Film mussten damit zuerst 24 oder 36 Fotos gemacht werden, bis der Film voll war und das Ganze zu Entwickeln ging. Dazwischen konnten gut und gerne auch mal Monate liegen.

Um diesen Prozess zu vereinfachen, begann der amerikanische Physiker Edwin Herbert Land in den 40ger Jahren, diesen Prozess zu vereinfachen, sodass jeder in selbst Zuhause durchführen konnte. 1947 präsentierte er dann in New York schließlich die erste Polaroid Kamera.

Die ersten Sofortbildkameras konnten nur in Sephia fotografieren, später dann in schwarz-weiß. Ab 1963 gab es dann auch Farbbilder. 1972 erschien die SX 70 von Polaroid. Was daran so besonders war? Die SX 70 war die erste Kamera, die Bilder ohne Nacharbeit erzeugen konnte. Foto machen, ausdrucken, fertig.

Wie ist die Polaroid Kamera Kult geworden?

In den 70ger Jahren verkaufte auch Kodak Sofortbildkameras. 1985 musste Kodak jedoch nach einem verlorenen Gerichtsverfahren den Verkauf der Kameras und der Filme einstellen. Seitdem schwirren noch einige Kameras in der Welt herum, die jedoch nicht mehr genutzt werden können. Ich selbst besitze so eine, nutze sie aber nur als Fotomotiv 🙂

Kodak Sofortbildkamera. Seit Jahrzehnte werden diese Filme nicht mehr produziert, die Kameras sind nur Dekos
Kodak Sofortbildkamera. Seit Jahrzehnte werden diese Filme nicht mehr produziert, die Kameras sind nur Dekos

FujiFilm nutze zu diesem Zeitpunkt ebenfalls die Kodak Technik über die ein Vertrag zur Nutzung existierte. Aber sie schafften es jedoch sich mit Polaroid zu einigen. Dieser Deal gilt heute noch und führte zu unseren heutigen Instax Kameras. 

Die 70ger und 80ger Jahre waren die goldenen Jahre für Polaroid. Die Kameras waren so weit verbreitet wie die Kompaktkameras in den 90gern. Polaroid verstand es damals, über sehr gutes Marketing einen eigenen Kult zu etablieren. Als in den 90gern allerdings die digitale Fotografie auf dem Vormarsch war, kam Polaroid in Schwierigkeiten. 2008 meldete die Firma schließlich Konkurs an.

Wie schlug sich FujiFilm durch?

1999 kam die erste FujiFilm Instax Kamera heraus die allerdings durch ein Deal in der USA durch Polaroid vertrieben wurde. Ein Erfolg wurde sie nicht, aber sicherte mitunter die Weiterentwicklung von Sofortbildkameras für FujiFilm. Auch weitere Modelle kamen nur in Japan gut an was die Weiterproduktion sicherte. 2008 blieb FujiFilm plötzlich der einzige Hersteller weltweit von Sofortbildkameras und fassten langsam auch international Fuß. Von Anfang an setzte FujiFilm auf Filmkassetten ohne Batterien. 

Auch die Instax Produkte wurden 2002 durch die Digitalfotografie verdrängt. Doch Fuji Instax überlebte und wurde ab 2009 wieder durch die junge japanische Generation und Instagram wieder beliebter. Es war vermutlich der vintage Look, der die jungen Leute faszinierte.

Wie kam es zum aktuellen Sofortbildkamera Hype?

Viele Kameras lagen auf der ganzen Welt in Schubladen, Schränken und auf Dachböden. Nachdem die Produktion der Kameras wie auch der Filme nach und nach eingestellt worden war, gab es schlicht kein Material mehr.

Um wenigstens die Produktion der Filme sicherzustellen, übernahm die Firma Impossible in Enschede, Niederlande, die ehemalige Polaroid Filmfabrik und schaffte es schließlich (nach einigen Anlaufschwierigkeiten), die Impossible Filme auf den Markt zu bringen. Das erweckte die alten Polaroid Kameras wieder zum Leben. Ab jetzt wurden sie Sammlerstücke.

Polaroid wurde inzwischen neu gegründet und produziert wieder Kameras und Filme.

FujiFilm stellte 2012 mit der Einführung der Instax Mini auch einen Meilenstein in der Erfolgsgeschichte der Sofortbildkameras. Durch die Integration von neuen, modernen Features gewannen sie auch die junge Generation zurück.

Heute gibt es wieder zahlreiche Hersteller für Sofortbildkameras in verschiedenen Farben und Formen.
 

Fazit

Die Auswahl der perfekten Poalaroid Kamera hängt von mehreren Faktoren wie: Film-Format, Bild-Größe, Qualität, Aufwand, Design, Kosten u.a.. Um die richtige für dich zu finden, musst du genau wissen, was dir wichtig ist. Im Laufe meiner Recherche ist mir klar geworden, dass ich die Polaroid Technik in meine Fotografie einbauen möchte. So wurden neben dem Design auch die Qualität und das Format wichtig.

Worüber ich mir anfangs keine Gedanken gemacht habe, waren Entwicklungszeiten. Möchte ich zum Beispiel bis zu 30 Minuten warten, um ein Foto zu sehen, das ich gerade von meinen Kindern auf ihrer Geburtstagsfeier gemacht habe? Eher weniger!

Auf der anderen Seite wird bei diesem Thema bei mir auch immer die emotionale Seite angeregt. Wieder so zu fotografieren, wie es unsere Eltern und Großeltern getan haben, ohne auf die Qualität zu achten. Einfach den Moment festhalten. Nicht selten ist dann das Ergebnis (abgesehen von der technischen Seite) besser, weil die Ansprüche nicht so hoch sind.

 

Keine Sofortbildkameraist perfekt!

Da man beides nicht (oder nur sehr schwer) unter einem Hut unterbringen kann, habe ich mich im Moment für drei Varianten entschieden:

  • Die Fujifilm Instax SQUARE SQ 10 erlaubt mir, vor dem Ausdruck die Fotos zu prüfen, zu bearbeiten und unter Umständen mehrfach auszudrucken. Gleichzeitig gibt sie mir die Möglichkeit, über einen kleinen Umweg Fotos vom Handy oder meiner normalen Kamera bearbeitet auszudrucken. Auch wenn das Display nicht schwenkbar ist, gilt er auch als digitaler Sucher. Mit optischen Suchern habe ich meine Probleme, wenn ich nicht genau das sehe, was tatsächlich rauskommt. Von allen Film-Formaten ist das Fuji Instax Square mein Lieblingsformat, nicht zuletzt wegen der Größe.
  • Eine gebrauchte, klassische Polaroid SX-70 – der „Oldtimer“ unter den Polaroid Kameras. Hier muss man einfach über die Kosten hinwegsehen. Die Polaroid SX-70 ist ein Stück Polaroid-Geschichte, die man bewahren muss. Sie hat einen ganz besonderen emotionalen Wert.
  • Eine FujiFilm Instax Wide 300. Mit dieser Kamera kann ich in guter FujiFilm Qualität auf FujiFilm Instax Wide Format fotografieren. Es ist eine komplett analoge Kamera, ist aber Qualitativ sehr gut im Vergleich und hat eine sehr gute Ergonomie.

Wer sich diesem Thema widmet, läuft Gefahr, nicht mehr aufzuhören und sich mit der Zeit eine kleine Sammlung alter Kameras aufzubauen. Ich merke das bei mir und bin gespannt, wie lange ich widerstehen kann, bevor ich meine Sammlung um ein neues Modell erweitere. Wo wird mich die Zukunft hinführen? Vermutlich zu einer Impossile I-1.

Und dann?

Gleich weiter zur Spectra?.

Neugierig geworden? Was wird deine nächste Kamera?

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