Wer Rumänien noch nicht kennt der sollte unbedingt mal hin. Auf einer Reise durch Rumänien wirst du tiefe Wälder, naturbelassene Landschaften und nahezu ungenutzte Wanderpfade in den schönen Karpaten finden. Eine landschaftliche Vielfalt, viel Kultur, Geschichte und ein einzigartiges Ökosystem im Donaudelta, das größte Delta in Europa runden das ganze ab. Um jedoch die besten Sehenswürdigkeiten genießen zu können ist eine Planung und gute Informationen extrem wichtig. Diese versuche ich als gebürtiger Siebenbürger in einer Serie von Artikel zusammenfassen.

Welche Sehenswürdigkeiten gibt es in Rumänien? Rumänien bietet viele Sehenswürdigkeiten die zum Teil einzigartig in Europa und in der ganzen Welt sind. Dazu zählen:

  • Hermannstadt (Sibiu)
  • Kirchenburg Birthälm (Biertan)
  • Schäßburg (Sighișoara)
  • Die Schwarze Kirche in Kronstadt (Biserica Neagra Brașov)
  • Fadengasse in Kronstadt (Strada Sforii in Brasov)
  • Bauernburg Rosenau (Cetatea Râșnov)
  • Valea Cetatii Höhle (Pestera Valea Cetăţii)
  • Burg Bran / Dracula Schloss (Castelul Bran)
  • “Die alten Frauen” und die Sfinx (Babele si Sfinxul)
  • Schloss Peles (Castelul Peleș)
  • Festung Fogarasch (Fortareata Făgăraș)
  • Die Transfogarascher Hochstraße (Drumul Transfagarasan)
  • Gletschersee, Eishotel und Eiskirche am Bulea See (Lacul Balea)
  • Sand Dune Rapa Rosie
  • Burg Hunedoara (Castelul Corviniilor)
  • Bigar Wasserfall (Cascadsa Bigar)
  • Das Eisernes Tor (Portiile de fier)
  • Sarmisegetuza
  • Die Basaltsäulen Detunatele (Detunatele)
  • Das versunkene Dorf Geamana (satul scufundat Geamana)
  • Schneckenhügel und Pișoaia-Wasserfall (Cascada Pişoaia şi Dealul cu melci)
  • Scarisoara Höhle (Pestera Scarișoara)
  • Wasserloch Tauz (Izbucul Tăuzului)
  • Salzbergwerk Turda (Salinele Turda)
  • Die Bicaz Klamm und der Rote See (Chieile Bicazului si Lacul Roșu)
  • Das Kloster Neamt (Manastirea Neamţ)
  • Das Kloster Moldovita (Manastirea Moldoviţa)
  • Das Kloster Voronet (Manastirea Voronet)
  • Fröhlicher Friedhof (Cimitirul Vesel)
  • Die Schlammvulkane von Berca (Vulcanii noroioși de la Berca)
  • Biosphärenreservat Donaudelta (Reservatul Delta Dunarii)
  • Leipziger Zone in Bukarest (Lipscani)
  • Das Parlamentpalast (Palatul Parlamentului)
  • Nationalpark Bucegi
  • Nationalpark Retezat
  • Nationalpark Apuseni

Die Sehenswürdigkeiten eines Landes in einer Liste zu erfassen erfolgt oft nach persönlichem Empfinden und genau das macht die Individualität eines Reiseberichtes aus. Da ich geschäftlich und privat oft in Rumänien unterwegs bin, und ich die Sitten und Menschen gut kenne möchte ich dir meine persönliche Empfehlungen weitergeben.

Wie komme ich auf Rumänien

Obwohl ich schon einige Reisen in Rumänien unternommen habe, freue mich jedes Mal wenn ich erneut aufbreche. Insbesondere die Fotoreisen faszinieren mich weil es hier viele besonders schöne fotografische Motive gibt. Die meisten Reisen starte ich aus Hermannstadt, und das nicht weil ich von dort bin, viel mehr weil sie genau in der Mitte des Landes liegt. Von da aus können alle Ecken Rumäniens erkundet werden.

In der Schule schon, wurden auf Reisen zu den historischen Plätze Rumäniens wert gelegt: Sarmisegetuza, Deva Burg, Hunedoara, Neamt, … u.v.a. Später packte mich die Abenteuerlust und unternahm viele Berg- und Wandertouren und startete mit der Fotografie. Heute unternehme ich mit Freunde Fotoreisen zu den Sehenswürdigkeiten Rumäniens.

Ein schönes Video über Rumänien

Hermannstadt (Sibiu)

Hermannstadt ist meine Heimatstadt. Ich wurde in der nahegelegenen Stadt Freck (Avrig) geboren und habe meine Jugend in Hermannstadt verbracht. Ich kenne viele Ecken in der Stadt und habe permanent die Entwicklung mitverfolgt. Hermannstadt hat sich nämlich in den letzten Jahren zu einer der besten und schönsten Städte Rumäniens entwickelt und ist im ständigen Wachstum.

Hermannstadt / Sibiu Rumänien
Hermannstadt / Sibiu Rumänien

Die Stadt wurde im 12 Jahrhundert durch deutsche Siedler gegründet und entwickelte sich bis im 14. Jahrhundert zu einer der bedeutendsten mittelalterlichen Handelszentrum in Rumänien. Immer wieder wurde sie, sowie ganz Siebenbürgen und Rumänien von den Türken angegriffen und belagert und zu dessen Abwehr im Laufe der Zeit drei Mauerringe um den Stadtkern errichtet wurden die heute noch zum Teil zu sehen sind. Die Besonderheit dieser Mauern waren jedoch die zahlreichen mittelalterlichen Türme die für die Abwehrstrategie sehr wichtig waren. Einige dieser Türme wie der Pulverturm, der Töpferturm, der Armbrusterturm oder der Dicke Turm die auch heute noch komplett erhalten sind.

Mit ihrem mittelalterlichen Stadtzentrum, einer langen Geschichte und bedeutende Baudenkmälern ist Hermannstadt eine der beliebtesten Touristenattraktion in Rumänien. Zahlreiche Festivals und Veranstaltungen wie das Internationale Theaterfestival, das Sibiu Jazz Festival oder das Carl-Filtsch-Festival laden hier auch kulturell ein.

Zu empfehlen ist auch das Brukenthal Museum welches Kunstwerke berühmter Maler und Bildhauer zeigt. Ebenfalls sehr zu empfehlen: der Große und Kleine Ring und der Huetplatz mit der evangelische Kirche aus dem 14. Jahrhundert.

Sibiu, europäische Kulturhauptstadt

Hermannstadt / Sibiu Rumänien
Hermannstadt / Sibiu Rumänien

2007 schaffte Hermannstadt zusammen mit Luxemburg sich als europäische Kulturhauptstadt zu behaupten. Für dieses Event wurde der Stadtkern komplett saniert und restauriert. 2019 wurde Sibiu Gastgeber für den EU Summit bei denen die Staats- und Regierungschefs der EU zusammengekommen waren. Der Empfang erfolgte ganz offiziell auf dem Marktplatz der Stadt. Ebenfalls in 2019 reiste Papst Franziskus nach Rumänien und nutzte den Hermannstädter Flughafen um nach Blaj zu gelangen.

Der Flughafen in Sibiu ist klein, fein, modern und ermöglicht eine internationale Anreisen. Einige Fluggesellschaften wie Lufthansa, Tarom, WizzAir oder BlueAir fliegen täglich diesen Flughafen an. Wer mit dem Auto anreist, kann Hermannstadt inzwischen bequem über die Autobahn oder über die zahlreichen Landstraßen erreichen. Ein eigenes Auto ist in Rumänien sehr zu empfehlen.

In den letzten Jahren sind in Hermannstadt zahlreiche Hotels, Pensionen, Appartements gebaut oder eingerichtet worden um den Besuchern eine Sichere Unterkunft zu bieten. Die größte Auswahl findest du auf booking.com (führende Plattform dort):

Von mir getestet und zu empfehlen sind:

  • Ramada Sibiu Hotel ****: das Hotel ist zentral gelegen und ist sehr modern und hochwertig eingerichtet. Preislich liegt es im oberen Bereich und das Motto ist: „Sleeping like a Rockstar“
  • ART Hotel Sibiu ****: ein relativ neues, sehr Modernes Hotel in eines der Altbauten in der Innenstadt. Das Hotel liegt in der mittlerem Preisklasse.
  • Schick Apartment: wer lieber eine kleine Wohnung oder Zimmer mit Kochmöglichkeiten ist hier gut aufgehoben. Schön renovierte und eingerichtete Altbauwohnungen eher in der unteren Preisliga.

Kirchenburg Birthälm (Biertan)

Die Kirchenburg Birthälm zählt zu den bekanntesten Kirchenburgen Siebenbürgens und wird in der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes gelistet. Sie wurde im 15. Jahrhundert gebaut und ist von drei Mauerringe umgeben die in Kriegszeiten die Kirche und die Bewohner schütze.

Als größte Wehrkirche Siebenbürgens ist die Kirchenburg in Birthälm ein Sakralbau mit einer großen kulturhistorischen Bedeutung. Im Zentrum der Burg steht die gotische Hallenkirche die von 12 Meter hohe Mauern umschlossen ist. Sie zählt zu den besterhaltensten Kirchen in Rumänien.

Schäßburg (Sighișoara)

Schäßburg ist vor allem aufgrund seiner Geschichte einzigartig. Zahlreiche Kriege und Schlachten hat die Stadt jahrhundertelange Jahre überlebt und trotz dieser ist die Altstadt eine der am besten erhaltenen mittelalterlichen Befestigungsanlagen der Welt. Auch heute noch wird diese Anlage bewohnt und ist ebenfalls ein UNESCO-Weltkulturerbestätte.

Schäßburg / Sighisoara Rumänien: Stadtturm
Schäßburg / Sighisoara Rumänien: der Stadtturm

Die Häuser der Innenstadt sind sehr bunt und nachts schön beleuchtet. Die Besonderheit dieser Häuser besteht darin das keines dem anderen gleicht. Verbunden sind diese durch verwinkelte Gassen die zum Teil noch mit mittelalterlichen Bach-Steinen gepflastert sind. Das Wahrzeichen in Schäßburg ist der Stadtturm im Zentrum der Stadt der heutzutage als Museum fungiert.

Die mittelalterliche Märchenstadt

Schäßburg wird wegen seiner bildschönen Kulissen auch “Märchenstadt” genannt. Eine Stadt in der wirklich die Zeit stehengeblieben zu sein scheint. Es ist aber alles andere als eine märchenhafte Klischee Kulisse, die Stadt wird in echt bewohnt und die Einheimischen gehen ihren ganz normalen Tätigkeiten nach. Sie haben gelernt mit den Touristenansturm anscheinend umzugehen und akzeptieren ihn.

Schäßburg / Sighisoara Rumänien: Bunte Häuser
Schäßburg / Sighisoara Rumänien: Bunte Häuser

So wie viele Orte in Siebenbürgen (Transsilvanien) ist auch Schäßburg von deutschen Siedlern gegründet und aufgebaut worden. Die Stadt gehört zu den sieben Burgen in Siebenbürgen.

Schäßburg wir oft mit Dracula in Verbindung gebracht, der möglicherweise hier geboren wurde. Zwischen 1431 und 1436 soll er sogar hier gelebt haben. Sicher ist allerdings dass sein Vater, Vlad II. Dracul (der Drache) jahrelang in Schäßburg gewohnt hat. Sein Haus ist auch heute noch in der Nähe des Stadtturms zu finden und kann besucht werden.

Die Schwarze Kirche in Kronstadt (Biserica Neagra Brașov)

Wer nach Rumänien fährt, und mit hoher Wahrscheinlichkeit auch das Dracula Schloss besucht, der muss sich auf dem Weg dorthin, in Kronstadt (Brasov) sich die Schwarze Kirche anschauen. Diese steht direkt auf dem historischen Marktplatz im Altstadtzentrum und wurde Anfang des 13. Jahrhunderts gebaut. Sie ist der bedeutendste gotische Sakralbau Rumäniens.

Nachdem sie einmal zerstört wurde und im 14. Jahrhundert mit dem Wiederaufbau begonnen wurde, hat es fast ein Jahrhundert gedauert bis die Kirche fertiggestellt war.

Im 16. Jahrhundert schließlich, unter der Leitung von Johannes Honterus, ein berühmter Gelehrter und Reformator, wurde die Schwarze Kirche schließlich zu einer evangelische Kirche und Zentrum der Reformation in Siebenbürgen.

Ihren Namen trägt die Schwarze Kirche von einem Stadtbrand im Jahre 1689 in dem in der Stadt ein großes Feuer ausbrach welches ganze Stadtgebiete samt der Kirche fast vollständig verbrannte. Jahrelang stand diese Kirche unbenutzt mit ihren abgebrannten schwarzen Mauern mitten in der Stadt bis sie schließlich im 20. Jahrhundert wieder vollständig restauriert wurde.

Kronstadt bietet ebenfalls eine reichliche Anzahl an Unterkünften:

Fadengasse in Kronstadt (Strada Sforii in Brasov)

Ebenfalls in Kronstadt, gleich neben der Schwarzen Kirche, gibt es die engste Straße Rumäniens. Sie zählt zu den engsten Gassen in ganz Europa.

Die Fadengasse verbindet zwei Straßen: Poarta Schei und Cerbului und war ursprünglich als Verbindungskorridor für die Feuerwehrleute gebaut worden. Sie wurde erstmals im 17. Jahrhundert erwähnt und ist heute eine Touristenattraktion geworden. Sie misst an der engsten Stelle gerade mal 111 cm und an der breitesten 135 cm und erlaubt somit an keiner Stelle eine bequeme Begegnung.

Bauernburg Rosenau (Cetatea Râșnov)

Gerade mal 30 min entfernt von Kronstadt liegt die Stadt Rosenau (Râșnov) die eine wunderschön restaurierte alte Bauernburg zu bieten hat. Darin befinden sich zahlreiche Häuser und Gassen, alles in mittelalterlicher Wehrarchitektur.

Bauernburg Rosenau / Cetatea Rasnov-Rumänien
Bauernburg Rosenau / Cetatea Rasnov-Rumänien

Der Sage nach sollen sich hier die ersten Siedler von Rosenau niedergelassen haben, eben wegen der faszinierender Aussicht über dem wunderschönen Tal in dem viele Rosen blühten.

Tatsächlich ist aber die mittelalterliche Bauernburg auf dem Kalksteinfelsen im 13. Jahrhundert vom Deutschen Ritterorden errichtet, um die Bewohner aus den umliegende Dörfer gegen die zahlreichen Einfälle der Türken zu schützen. Zu dieser Zeit war Rumänien ein heißer Pflaster in dem die damalige Großmächte sich gegenseitig bekämpften.

Erstmals wurde die Burg im Jahre 1335 erwähnt als sie einem Tataren-Eingriff widerstand. Jahrhundertelang war sie bis auf ein einziges Mal im Jahre 1612 unbesiegt geblieben. Damals hatten die Angreifer nämlich den geheimen Pfad zur Trinkwasserquelle gefunden und diesen belagerten.

Die Legende des Brunnens in Rosenau

Der Legende nach soll der 146 m tiefe Brunnen von zwei türkischen Gefangenen in 17 jahrelanger Knochenarbeit von Hand gegraben worden sein. Als Gegenleistung wurde ihnen die Freiheit versprochen. Ob das aber auch tatsächlich erfolgt ist, ist unbekannt.

Bauernburg Rosenau / Cetatea Rasnov - Rumänien
Bauernburg Rosenau / Cetatea Rasnov – Rumänien
Eingang in die Burg – innerer Ring

Die Bauernburg war so eingerichtet dass die Bauern die sich hier zurückziehen mussten oft jahrelang überleben konnten. Die Straßen, Gassen und Pfade waren gepflastert, und verbindeten die 30 Häuser, die Stallungen, die Kirche und die Schule miteinander, sowie die Zugänge in die Burg und zwischen den Burgmauern.

Die Burg kann zu Fuß über einen steilen Pfad, über einen speziellen Shuttlezug oder per Seilbahn erreicht werden. Sie hat zwei Höfe die unterschiedlichen Zwecken diente und durch jeweils ein Mauerring geschützt waren. Der äußere Ring schützte die Rinder die in Kriegszeiten über einen eigenen Eingang verfügten. Der innere Ring schützte noch zusätzlich die Bewohner.

Bauernburg Rosenau / Cetatea Rasnov-Rumänien: Imposanter Eingang
Bauernburg Rosenau / Cetatea Rasnov-Rumänien:
Imposanter Eingang zum inneren Ring

Der Haupteingang in die Burg ist schon imposant. Weiter geht es über einen Schotterweg zum tatsächlichen Eingang der Burg. Gleich danach stößt man auf wundervolle kleine Häuser und Stallungen, manche komplett Restauriert, manche als Ruinen gelassen bei denen vor allem der Grundriss sehr gut erkennbar ist.

Bauernburg Rosenau / Cetatea Rasnov-Rumänien
Bauernburg Rosenau / Cetatea Rasnov-Rumänien

Im Mittelalter war es normal dass die Bauern in kleinen Häuser lebten. Hier war der Platz natürlich noch enger weil diese nur “vorübergehender” Schutz dienten. Die restaurierten Häuser funktionieren heute zum Teil als Souvenirläden die vor allem im Sommer die Burg sehr bunt und lebendig aussehen lassen.

Die legendäre Aussicht über Rosenau

Vorbei an einem Museum, Schule, Brunnen und an zahlreichen Informationstafeln führt der Weg in Schneckenform zum höchsten Punkt der Burg von wo aus du die schöne Aussicht über Rosenau genießen kannst. Hier stand mal einst die Schule und eine Kapelle von der heute noch die Ruinen zu sehen sind.

Mit dem Rückgang der türkischen Angriffe und dem wahrscheinlich schlimmsten Jahr für die Burg, 1718 in dem sehr viele Bewohner durch die Pest und im selben Jahr durch ein Großbrand starben, wurde die Burg nicht mehr so intensiv genutzt. Spätestens mit dem Erdbeben von 1802 und der Revolution von 1848-1849 wurde die Burg endgültig verlassen und verkam langsam. Ab den 70ern erschien sie wieder in einigen rumänischen Filme. 2002 schließlich diente die Burg als Drehkulisse für den internationalen Film „Cold Mountain“ mit Jude Law und Nicole Kidman der sogar einen Oscar erhielt.

Valea Cetatii Höhle (Pestera Valea Cetăţii)

Wer schon in Kronstadt ist und mit Sicherheit auch die Bauernburg Rosenau besucht der kann die Höhle Valea Cetatii besuchen. Diese liegt gerade mal 3km von Rosenau entfernt. Vor allem im Sommer bietet sie eine hervorragende Abkühlung zur Bauernburg Rosenau bei der man der prallen Sonne ausgelegt ist.

Die Anfahrt erfolgt mit dem Auto auf einer Nationalstraße bis zum Parkplatz. Von hier sind es ca. 15 min zu Fuß oder wenige Minuten mit dem kleinen Zug. Den “großen Saal” erreicht man kurz nach dem Eingang der ca. 20m Höhe misst und Stalaktiten von ca. 2m beinhaltet. Dieser Raum dient öfters als Konzertraum vor allem für klassische Musik. Die Akustik soll hier beeindruckend sein.

Burg Bran / Dracula Schloss (Castelul Bran)

Wer hat noch nie von Dracula gehört? Viele Sagen und Geschichten erzählen von Dracula und sein Schloss in den tiefen Wälder in Transsilvanien. Spätestens mit dem im Jahre 1897 erschienenen Roman von Bram Stoker und der darauf folgenden zahlreichen Filme ist das Dracula Schloss auf der ganzen Welt berühmt geworden.

Burg Bran / Dracula Schloss
Burg Bran / Dracula Schloss

Jahrzehntelang war das Schloss Dracula und die Geschichte von Dracula nur eine Fiktion oder eine eigene Interpretation die Bram Stoker weltklasse in seinem Roman wiedergeben hat. Als Ausgangspunkt und historisches Vorbild diente Vlad Draculea III, Sohn von Vlad Dracul II, der 1448, 1456–1462 und 1476 Woiwode des Fürstentums Walachei war. Seinen Namen Draculea (Sohn des Drachens) erbte er von seinem Vater der eigentlich ein Mitglied im Drachenorden Kaisers Sigismunds war und den Beinamen Dracul (der Drache) erhielt.

Die Legende Dracula

Später, als der Drache immer mehr mit dem Teufel in Verbindung gebracht wurde, wurde Vlad Dracul, der durch seine Härte bekannt war, mehr und mehr zum Symbol des Teufels. Vor allem durch seine Vorliebe für Hinrichtungen durch die Pfählung, wurde er als Vlad Tepes (der Pfähler) bekannt. Zu dieser Zeit waren gnadenlose Hinrichtungen jedoch ziemlich verbreitet und Vlad Tepes war keine Ausnahme. Vlad Tepes, die Geschichte und die Lage Transsilvaniens dürften somit der perfekte Inspiration für Bram Stoker gewesen sein in dem er das Grauenvolle und die Mystik betonte.

Dass die Burg Bran tatsächlich als offizielles Dracula Schloss gilt ist eine Festlegung der neuen Geschichte. Es ist auch nicht ganz ganz klar von wo der Name Dracula kommt.

Die Burg befindet sich auf dem Dietrichstein an einer Passstraße zwischen Siebenbürgen und der Großen Walachei – ca. 30 km südlich von Kronstadt (Brasov). Die genaue Herkunft der Burg ist nicht ganz klar, es wird vermutet dass sie eine von mehreren Burgen ist die im 12. Jahrhundert durch den Deutschen Orden in dieser Region gebaut wurden. Als Burg von Dietrichstein soll sie zuerst aus Holz, danach als Stein gebaut worden sein nachdem sie von den Mongolen 1242 zerstört wurde.

Die Burg Bran wurde mehrfach von den Türken, den ungarischen und walachischen Truppen erobert. Zwischendurch, genauer gesagt im Jahre 1593 wurde der Pulverturm durch selbstentzündendes Schießpulver zerstört. Ab dem 19. Jahrhundert nahm die Bedeutung der Burg allmählich ab, bis sie 1916 zum letzten Mal durch rumänische Truppen erobert wurde.

Die Burg heute

2006 wurde sie schließlich an Dominic von Habsburg und seine Familie zurückgegeben in dessen Besitz sie auch heute noch ist. Zwar hatte er es dem dem rumänischen Staat angeboten, jedoch vergeblich. Auch sollen andere Käufer wie der russische Magnat Roman Abramowitsch oder der Besitzer des Londoner Fußballclubs Chelsea, als Käufer im Gespräch gewesen sein. Verkauft wurde sie jedoch nicht.

Die Burg liegt auf einem Felsen mitten im Ort Bran und ist mit dem Auto oder den öffentlichen Verkehrsmitteln sehr gut erreichbar. Es gibt einige Parkplätze in der Nähe, von da aus geht es zu Fuß zwischen vielen Souvenirläden zum Eingang des Hofes.

Da wir in der Nähe übernachtet haben, haben wir die gesamte Umgebung abgeklappert um die beste Sicht auf die Burg zu finden. Von da aus wollte ich schöne Fotos schießen. Die allerbeste Sicht ist von der Terrasse des Restaurants “Stana Traditionala” auf dem Gelände der Vila Bran. Das Restaurant ist auf einem Hang gebaut und hat eine große Holzterrasse wo man gut essen und die Aussicht genießen kann. Abends gab es noch Lagerfeuer und alte traditionelle rumänische Folkmusik. Ich kann das wirklich empfehlen. Es gibt auch einen kleinen Parkplatz am Restaurant.

Burg Bran / Dracula Schloss
Burg Bran / Dracula Schloss

Die zweitbeste Sicht ist früh morgens auf der anderen Seite de Schlosses. Der tiefblaue Himmel gibt dem Schloss eine mystische Atmosphäre. Ideal zum Fotografieren.

Übernachtet haben wir in der Pension Cerbul Carpatin, nicht weit weg vom Club Vila Bran. Eine ruhige Pension mit liebevolle Gastgeber die traditionelles sehr leckeres Frühstück vorbereiten. Die Pension ist insbesondere für Familien auch mit Kindern geeignet und hat einen großen Garten mit Spielplatz.

Die Burg ist sehr gut erhalten, relativ überschaubar und sehr verwinkelt. Abseits des Marketings um Dracula ist sie architektonisch eine der schönsten Burgen Rumäniens.

Schloss Peles (Castelul Peleș)

Ein weiteres berühmtes Schloss in Rumänien ist das Schloss Peles. Ein prunkvolles Schloss rund 1,5 km von der Kleinstadt Sinaia, am bekannten Skigebiet Predeal. Umgeben von den Karpaten ist es ein wahres Märchenschloss und zählt vor allem wegen seiner besonderen Architektur zu den schönsten Schlösser der Welt.

Schloss Peles Rumänien
Schloss Peles Rumänien

Das Schloss wurde 1874 auf Wunsch der ersten König Rumäniens, Carol I. in der kleinen Gemeinde Podul Neagului gebaut, Gemeinde welche im selben Jahr in Sinaia umgetauft wurde. Mit dem Bau des Fundaments wurden auch schon die ersten Villen im Ort gebaut, Sinaia wuchs und bekam später sogar eine Eisenbahnstrecke.

König Carol I. gehörte der Familie Hohenzollern-Sigmaringen und mit gerade mal 5 Jahren wurde er der erste König Rumäniens. Calor I. hat in diesem Tal während seinem Leben in Rumänien eine Reihe architektonischer Juwele gebaut zu denen Schloss Peles, Schloss Pelisor und Schloss Foisor gehören. Zweifellos, das größte und schönste davon ist das Schloss Peles, welches sowohl Innen auch als Außen eine wahre Pracht ist. Schloss Pelisor und Foisor sind in unmittelbare Nähe und wurden später gebaut.

Der Aufbau des Schlosses

Für das Schloss Peles wurde zu Dekorationszwecke sowohl Außen als auch Innen viel Holz, Stein, Ziegel und Marmor stilvoll kombiniert. Gebaut wurde es in deutschen Renaissance Stil und ist von mehreren Terrassen mit komplexen Dekorationselemente wie Brunnen, Statuen und Gärten umgeben. Innen verteilt sich eine wertvolle Sammlung von seltenen Möbel und Gemälden auf 160 Zimmer von denen einige für das Publikum als Museum freigegeben sind. Die Innendekoration wurde von der Königin Maria entworfen.

Die Anbindung an den öffentlichen Verkehr erfolgt über eine gepflasterte Straße die vom Parkplatz zu Fuß oder mit einem Shuttle passiert werden muss. Der Weg führt zunächst durch den Wald und führt auf eine Lichtung von der aus das Schloss majestätisch zum Vorschein kommt. Von da aus kann es hervorragend im Ganzen betrachtet und fotografiert werden.

Der Weg führt an der Vila Ecomat, ein drei Sterne Hotel und an Schloss Pelisor forbei.

Schloss Peles / Pelisor - Rumänien
Schloss Peles / Pelisor – Rumänien

Dieses kleine Schloss ist ein Vorgeschmack auf die Hauptattraktion 300 m weiter der Straße entlang. Pelisor wurde zwischen 1899-1902 für den späteren König Ferdinand I. und Königin Marie von Rumänien gebaut. Das Schloss ist in Chaletstil gebaut und verbirgt 99 Zimmer von denen ebenfalls ein Teil seit 1993 für die Öffentlichkeit freigegeben sind.

Mit der Machtübernahme der Kommunisten in Rumänien wurden Schritt für Schritt alle wichtigen Bauten beschlagnahmt. So kam es dass auch diese Schlösser 1947 in die Hand der kommunistischen Partei übergingen. Nach der rumänischen Revolution in 1989 wurden schließlich die Schlösser dem ehemaligen König Michael zurückübertragen.

Die rumänische Sfinx und die Babele Felsen (Sfinxul si Babele)

Wer in der Gegend von Kronstadt ist, sollte beide Schlösser Bran (Dracula) und Peles besuchen. Zwischen diesen beiden liegt ein schöne Bergstraße die am Rande des Bucegi Gebirge führt und eine schöne Aussicht auf das prächtige Gebirge aus dem Naturpark Bucegi bietet. Wer jedoch ohne Auto unterwegs ist, oder zwischendurch eine Wanderung machen möchte, der kann eine anspruchsvolle Bergtour machen die genau diese beiden Schlösser verbindet. Die Tour geht über mindestens zwei Tage und beinhaltet gleich mehrere Sehenswürdigkeiten in Rumänien. Übernachten kann man auf der Hütte Omul.

Die Tour gilt als anspruchsvoll bei der während des Aufstiegs zum Omul Gipfel einige Passagen mit Ketten gesichert sind. Zelten ist hier vor allem aus eigener Sicherheit gegen Bären grundsätzlich verboten. Der Aufstieg ist recht steil und an manchen Passagen muss auch gekraxelt werden, ist aber nicht gefährlich. Der Pfad führt an Bächer und Schafe vorbei wo es schließlich über einen Sattel zwischen Scara und Omul zum höchsten Gipfel in den Bucegi Gebirge: dem Gipfel Omul (2507 m) geht.

Es ist Tradition in Rumänien mit den Hirten zu sprechen und nach dem Weg zu fragen. Diese warten geduldig für einen kleinen Tratsch. Die Rumänen sind keine großen Wanderer und die Berge sind vor allem von ausländische Touristen besucht.

Die rumänische Sphinx

Nach einer Übernachtung in der rustikalen Hütte Omul kann innerhalb einer Stunde schon die rumänische Sphinx erreicht werden. Die Sphinx ist ein Felsen in Menschen Kopfform welches über die Zeit einer natürlicher Erosion ausgesetzt war und heutzutage eines der wichtigen Sehenswürdigkeiten in Rumänien ist. In der Nähe befinden sich weitere Gesteinsformationen und die Hütte Babele (Cabana Babele).

Von hier aus können Babele und das Heldenkreuz Denkmal besucht werden. Dafür müssen aber mehr als zwei Tage eingeplant werden. Alternativ können die zwei Seilbahnen in Bucegi und Sinaia genutzt werden um sich die anstrengenden Auf- und Abstiege zu sparen.

Die Felsen „Babele“

Die Felsen Babele (Die “Alten Frauen”) sind ebenfalls durch Winderosion geformte Felsen in der Nähe des Gipfels Baba Mare (2292) die an zwei alte Frauen erinnern. Rund um die Entstehung dieser Felsen tummeln sich zahlreiche Legenden in den der Himmel, die Sonne, der Mond und sogar Marte, der Gott der Kriege auftreten. Wahrscheinlich ist eher, dass das ständige Gefrieren und Auftauen der Felsen diese in ihrer heutigen gebracht haben. Unklar ist jedoch ob nicht auch mit menschliche Kraft diese fast perfekten Formen nachgeholfen worden ist.

Das Heldenkreuz Denkmal

Das Heldenkreuz Denkmal ist ein historisches Monument in der Nähe des Gipfels Caraiman (2291 m). Zwischen 1924-1928 gebaut soll es an die ca. 30.000 gefallenen Soldaten allein in diesem Tal im ersten Weltkrieg erinnern. Mit knapp 40 m Höhe wird das Kreuz als größtes Kreuz auf einem Gipfel im Guinness Buch der Rekorde geführt.

Königin Maria ließ dieses Kreuz bauen und beruht der Legende nach auf einem Traum den die Königin hatte und in dem das Bucegi Gebirge mit “Heldenblut gespritzt waren”.

Festung Fogarasch (Fortareata Făgăraș)

Zwischen Kronstadt (Brasov) und Hermannstadt (Sibiu) fährt man durch Fogarasch (Fagaras) direkt an der Burg vorbei. Die Burg war der Legende nach der Ausgangspunkt für die Gründung des Fürstentums Wallachei durch Negru Voda.

Festung Fogarasch in Rumaenien
Festung Fogarasch in Rumaenien

Die Festung gibt es seit dem 12. Jahrhundert und war Anfangs aus Holz gebaut und später im 14. Jahrhundert zu einer Steinfestung ausgebaut worden.

Während dem Kommunismus galt die Burg als Hochburg der Antikommunisten Grund weshalb sie zum Gefängnis für diese ausgebaut wurde. Allerdings wurde sie in dieser Zeit auch restauriert und hat heute ein Museum und eine Bibliothek.

Die Transfogarascher Hochstraße (Drumul Transfagarasan)

Die Transfogarascher Hochstraße ist eine Gebirgsstraße die Siebenbürgen und die Walahei über die Karpaten verbindet. Sie führt von Oberkerz (Cartisoara) zum Bulea See und auf der Südseite über den Vidraru See wieder runter nach Corbeni. Insgesamt misst die Straße 148 km und ist die zweithöchst gelegene Straße in Rumänien. Nur die Transalpina geht von Bercesti nach Sebes über Pasul Urdele auf 2145m höher.

Transfogarascher Hochstrasse / Transfagarasan - Rumänien
Transfogarascher Hochstrasse / Transfagarasan – Rumänien

Der Start des Baus ist mit März 1970 datiert, fertig gebaut wurde sie im September 1975. Somit ist das ein Werk des damaligen kommunistischen Regime, welches vor allem Soldaten aus der weiteren Umgebung einsetzten. Alleine für den Bau des Vidraru Stausees und dem Bulea Tunnel soll es inoffiziell jeweils über 400 Tote gegeben haben.

Faszination Hochbergstraße

So traurig die Geschichte dieser Passstraße ist, so faszinierend und schön ist sie. Sie führt direkt zum Bulea See und Bulea Hütte, zwei weitere große Attraktionen im Lande die wahrscheinlich die berühmtesten Anlaufpunkte im Sommer. Bei schönem Wetter sind Staus von mehrere zig Kilometer nicht ungewöhnlich.

Transfogarascher Hochstrasse / Transfagarasan - Rumänien: Ralley
Transfogarascher Hochstrasse / Transfagarasan – Rumänien: Ralley

Per Auto machen die Serpentinen richtig viel Spaß, auch wenn es nicht ganz ungefährlich ist. Nachts können schöne Langzeitbelichtungen gemacht werden, die Passstraße ist auch Fotografisch ein Highlite. Oft hängen tiefe Wolken in diesem Tal und dann scheint die Straße durch ihre Serpentinen in den Wolken zu enden weshalb sie auch die “Straße der Wolken” genannt wird.

Die transfogarascher Hochstraße ist auch internationale durch den Film Ghost Rider 2 mit Nicolas Cage bekannt geworden. Auch die Protagonisten der Top Gear BBC Serie haben eine Serie hier gedreht und nannten sie: The greatest driving road in the world!

Top Gear auf dem Transfagarasean

Die Winter bringen in den Karpaten viel Schnee mit weshalb die Straße nur im Sommer befahrbar ist.

Gletschersee, Eishotel und Eiskirche am Bulea See (Lacul Balea)

Das Gebiet um den Bulea See war einst das Jagdgebiet des kommunistischen Diktators Ceausescu, der direkt am Gletschersee Bulea eine eigene Hütte hatte: Cabana Paltinul!

Bulea See - Rumaenien
Bulea See – Rumaenien

Der Bulea See ist durch die Transfogarascher Hochstraße im Sommer verbunden und im Norden ganzjährig bei Windstille mit der Gondel erreichbar.

Im Winter herrscht hier rundum Lawinengefahr, auf das größte Unglück von 1977 bei der 23 Schüler ums Leben kamen, erinnert auch heute noch eine Gedenktafel. Ansonsten gibt es hier im Winter wilde Tiefschnee-Touren oder auch Heliskiing. Ein österreichischer Extremsportler fliegt regelmäßig Abenteurer mit dem Hubschrauber hoch auf die Gipfel um die wildesten Ski-Abfahrten zu genießen.

Tourismus-Hochburg Bulea

Im Sommer ist vor allem am Wochenende Hoch-Tourismus angesagt. Es gibt oben zahlreiche Souvenir-Shops, Imbisse, Restaurants aber auch eine “Seilrutsche” (die sogenannte Tiroliana). Es macht richtig Spass wenn man über den vollen Parkplatz von einem Felsen zum anderen schwebt. Nähere informationen findest du hier: https://www.almontes.ro/servicii/tiroliana/

Wandern am Bulea See - Rumaenien
Wandern am Bulea See – Rumaenien

Abseits des Massentourismus ist aber Bulea See der Ausgangspunkt vieler schöner Bergtouren. Eine meiner Lieblingtouren hier ist die Bergtour vom Bulea-See zum Gipfel des Vânătoarea lui Buteanu. Die Tour mündet oben in dem berühmten Pfad der Karpaten Kammwanderung und kehrt dann wieder über einen steilen Hang zurück auf dem im Winter die Heliski Touren stattfinden. Es war wirklich ernüchternd zu sehen welche Steigung die Skifahrer besiegen müssen.

Auf der östlichen Seite des Sees befindet sich die Bulea Hütte, vielleicht die bekannteste Hütte in Rumänien nicht zuletzt auch durch ein gut durchdachtes Marketing. Die Hütte wird von der Familie Klingeis betrieben, eine siebenbürgische Familie die diese Hütte vor Jahren von einer abgebrannter Ruine zu einer der bekanntesten Orte in Rumänien wieder aufgebaut hat.

Aktivitäten am Bulea auch im Winter

Neben der Gaststätte mit Schlafmöglichkeiten werden hier vor allem im Winter einzigartige Attraktionen angeboten. So wurde hier 2006 das erste Eishotel Osteuropas errichtet bei dem eine Eiskapelle nicht fehlen durfte. Jedes Jahr werden diese neu gebaut und hat mehrere Zimmer in denen auf Eisbetten mit Lammfell übernachtet werden kann. Eine Eisbar und eine Tanzfläche darf natürlich nicht fehlen und dazu: Jägermeister in Eisbecher.

Bau des Eishotels am Bulea See - Rumänien
Bau des Eishotels am Bulea See – Rumänien

In der Eiskirche finden nicht nur Gottesdienste statt sondern auch Taufen und Hochzeiten. Der zugefrorene See bietet eine perfekte Aktionsfläche für Snowmobil Touren und Schnee-Bananen die dort ausgeliehen oder gefahren werden können. Bulea See und Bulea Hüte sind vor allem im Winter sehr zu empfehlen.

Im zweiten Teil der Sehenswürdigkeiten Rumäniens befasse ich mich mit dem südwestlichen Teil Rumäniens. Wir tauchen in einer über 2000 Jahre alte Geschickte über die Daken ein – die Vorfahren der Rumänen. Zum Schluss landen wir im Naturpark Apuseni mit schönen Wasserfällen und einer Eishöhle.

Burg Hunedoara – Castelul Corviniilor

Die imposante Burg im westen Rumäniens, direkt in der Stadt Hunedoara ist eine besonders gut erhaltene mittelalterliche Ritterburg. Wer den Hof betritt wird erschlagen von der Schönheit der Burg. Ein kleiner Bach mit einem kleinen Wasserfall fließt wie im Bilderbuch an der Burg vorbei, darüber, die mächtige Brücke die direkt zum Eingang der Burg führt.

Burg Hunedoara - Castelul Corviniilor - Sehenswürdigkeit in Rumänien
Burg Hunedoara (Castelul Corviniilor) – Frontansicht von der Brücke

Die Anfänge der Burg gehen auf das 14. Jahrhundert zurück, ursprünglich als römisches Kastell errichtet und später von rumänische Adligen als Ritterburg ausgebaut. Sowie viele Burgen gehörte auch diese einst Sigismund von Luxenburg der es verschenkte. 

Der berühmte ungarische König, Matthias Corvinus und sein Nachfolger, der Fürst von Transsilvanien, Gabriel Bethlen schließlich, erweiterten die Burg mit weitere Elemente, einem Turm und dem Palastflügel. Die traurigste Periode sollte aber unter den Habsburger kommen in dem die Burg als Lager für Eisenerz verkam. Den Namen bekam die Burg übrigens von Matthias Corvinus.

Burg Hunedoara - Castelul Corviniilor - Sehenswürdigkeit in Rumänien
Burg Hunedoara bei Sonnenaufgang

Ab 1724 befand sich die Burg in österreichischem Besitz und seit 1918 in rumänischem Staatsbesitz. Heute kann die Burg ganzjährig als Museum besucht werden. Spezielle Vorführungen sind nach Anmeldung möglich.

Durch seine Schönheit dient sie heutzutage auch als Filmkulisse für nationale und internationale Filme. Einige Szenen für Ghost Rider 2 mit Nicolas Cage sind hier gedreht worden.

Diese Burg hat mehrere Legenden. Sie wird auch als “die echte Burg Draculas” gesehen vor allem weil er hier 12 Jahre gelebt hat. Leider hat er diese Jahre als Gefangener verbracht und diese Burg nie besessen.

Burg Hunedoara - Castelul Corviniilor - Sehenswürdigkeit in Rumänien
Viele schöne Details schmücken die Burg Hunedoara

Auf meinem Besuch sind wir frühmorgens bevor die Burg geöffnet hatte angekommen. Meistens ist zu dieser Stunde nichts los und man kann die Burg in Ruhe von allen Seiten betrachten. Wir sind einmal um die Burg gelaufen und dabei im Sonnenaufgang schöne Fotos gemacht. Später sahen wir das Schild: die Pfade um die Burg dürfen eigentlich nicht betreten werden, tja, sorry. War zu spät. 

Bigar Wasserfall

Der Bigar Wasserfall wird als einer der schönsten Wasserfälle der Welt gelistet. Seine besondere Form, bei dem das Wasser über eine moosbedeckte Kalksteinwand herunterläuft ist in den Anina Gebirge ein besonders schönes Denkmal der Natur. Der Wasserfall ist nicht sehr groß, ca, 7-8m insgesamt misst er, aber durch seine kegelförmige Gestalt etwas Einzigartiges.

Wer einmal richtig entspannen möchte …

Der Bigar Wasserfall ist etwas für Fotografen, insbesondere Langzeitbelichtungen sehen spektakulär aus. Das Wasser fließt die gesamten Felsen herunten und sieht wie ein Schleier aus. Er befindet sich in einem Naturgebiet im Nationalpark Cheile Nerei-Beusnita in Kreis Caras-Severin.

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Der Bigar Wasserfall ist bei Verliebten sehr beliebt weil sich diesem Thema auch seine Legende widmet. So sollen die Wassersträhnen, die Haare eines Mädchens sein, auf denen ihre Tränen fließen weil sie in diesem Wasserfall ihren Verliebten verlohr. Dieser junge hieß Bigar.

Die Zufahrt ist nicht ganz einfach, viele Kilometer Serpentinenstraßen durch die Wälder des nahezu unberührter Natur führen zu den drei Wasserfälle die hier zu sehen sind. 

Die schönste Sicht ist von oben von der Brücke wo der Wasserfall wie ein Pilz aussieht der im Regen steht.

Das Eisernes Tor

Das Eiserne Tor ist ein Tal in dem die Donau im Grenzgebiet zwischen Serbien und Rumänien, die Serbischen und Banater Karpaten besonderes spektakulären über die Zeit durchbrochen hat. Sie schaffte für die Schifffahrt den gefährlichste Flussabschnitt der vielen Kapitänen Kopfschmerzen verursachte. Bei einer Breite von ca. 200m, aber Tiefen von bis zu 80m wurde diese Stelle oft nur mit ortskundigen Lotsen und durch Zugseile und Lokomotiven passiert. 

1972 schließlich konnte diese Stelle durch den Bau eines Staudammes entschärft werden und schaffte gleichzeitig ein Landschaftsgebiet für viele Pflanzen und Tiere.

Geschichtlich hat dieser Ort einiges zu bieten, so fanden serbische Archäologen Reste einer Siedlung in der vor knapp 9000 Jahren Menschen gelebt haben. Die Siedlung lag in einer Höhle oberhalb der Donau. Reste von Knochen, Feuerstellen und Werkzeuge deuten darauf hin das hier schon lange Menschen existierten.

Ebenfalls gibt es dort ein gemeißelter Marmorfelsen der dem römischen Kaiser Trajan gewidmet wurde aus dem Jahre 100 n. Chr. Die Inschrift soll der Beendigung des Baus der Römischen Straße markiert haben. 

Auf der gegenüberliegenden rumänischen Seite, ist die Statue von Decebalus zu sehen, dem letzten König von Dakien der zwischen 85-106 n. Chr. lebte. Die Skulptur wurde zw. 1994 und 2004 von insgesamt zwölf Bildhauer in einem Felsen gehauen und ist mit einer Höhe von 55m die größte höchste Felsskulptur in Europa.

Sarmisegetuza

Sarmisegetuza Regia war ein militärischer Stützpunkt und Hauptstadt von Dakien, das antike Reich auf dem heutigen rumänischen Gebiet. Sarmisegetuza wurde im 18. Jahrhundert und somit 18 Jahrhunderte nach ihrer Zerstörung durch das römische Reich im Jahre 106 wieder ausgegraben. Dabei wurde sie als eine bedeutenden Festung und Tempelanlage eingestuft. Bemerkenswert sind “Sanctuarul Mare Rotund” (das große abgerundete Heiligtum) und “Soarele de andezit” (Die Andesito Sonne).

Ein Rundblick über Sarmisegetuza

Um ihre Bedeutung zu verstehen muss man weit zurück in die Geschichte reisen, nämlich in der Zeit kurz vor Christus Geburt in dem das heutige Gebiet Rumäniens durch das Volk der Daken beherrscht wurde. Unter der Führung von Burebista anfangs, und zu letzt durch Decebalus wurde zwischen ca. 80v. Chr. bis 106 n. Chr. Sarmizegetusa Regia ein bedeutendes Handels- und Wirtschaftszentrum und zur Hauptstadt von Dakien.

106 n. Chr. wurde mit der Invasion der Römer Sarmisegetuza zerstört und in der Nähe (ca. 40km entfernt) das Ulpia Traiana Sarmizegetusa, eine römische Colonia und Hauptstadt der jetzt römischen Provinz, Dacia gebaut. Decebalus, der letzte König von Dakien, und würdiger Gegner des römischen Kaisers Trajan, wurde aus Sarmisegetuza vor ihrer Zerstörung noch vertrieben. Er widersetze sich in mehreren Kriegen einer römischen Besatzung bis er sich letztendlich der weit übermächtigen Armee ergeben musste.

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Sarmisegetuza liegt auf 1200 hm in der Bergen nahe der rumänischen Stadt Orastie in Siebenbürgen. Der Weg dorthin ist nicht einfach, wer sich diese historische Tempelanlage anschauen möchte der muss eine lange teils ungeteerte Waldstraße in Kauf nehmen. Aber der Besuch dieser Stadt ist zu empfehlen weil sie als Ausgangspunkt für die Dakischen Festungen gilt. Neben Sarmisegetuza, welches eindeutig die wichtigste Sehenswürdigkeit hier ist, findest du auch die Ruinen weiteren Festungen wie die von Costinest (ca. 18 km von Orastien entfernt) und die Festung von Blidaru (4 km von Orastie). 

Rapa Rosie

Rapa Rosie ist ein ein kleines Canon und Felsengebirge in der Nähe der Ortschaft Sebes, nahe Hermannstadt. Die Umgebung ist ein Naturschutzgebiet in dem unter anderen auch Teile des Skeletts eines Sauropoden gefunden wurde.

Rapa rosie - Sandduenen in Rumaenien
Rapa rosie – Sandduenen in Rumaenien

Der rote sandige Boden wurde hier im Laufe der Zeit durch Wind- und Wassererosion freigestellt und zu der Form eines Sandtempels geformt. Das erstaunliche ist dass die Farbe sich zu jeder Tageszeit verändert. Unterschiedliche Lichteinstrahlungen lassen die Farben jedesmal anders erscheinen. 

Durch meine Fotografie stieß ich bei der Planungen einer meiner Fotoreise durch Rumänien drauf und nahm sie sofort auf die Liste auf. Wir hatten es uns so geplant dass wir reichlich Zeit zum Fotografieren hatten. Der Sonnenuntergang kann hier unheimlich schön sein. Die ständig wechselnden Farben verzaubern die gesamte Umgebung. Einen ganzen Nachmittag verbrachten wir hier bis uns die Dunkelheit vertrieb. Es war aber ein herrliches Erlebnis, spielten einige Videoszenen ein und fotografierten die Felsen aus jedem Blickwinkel. 

Übrigens, kannst du in meinem Artikel 14 Fehler die du beim Fotografieren vermeiden solltest erfahren wie du bessere Fotos schießen kannst. Unter meine besten Empfehlungen für dein Fotoequipment findest du mein Equipment.

Die Basaltsäulen Detunatele (Detunatele)

Detunatele sind erkalkte basaltische Lava die bei der Eruption nur langsam oder verzögert abgekühlten und sich somit zu polygonale Basaltsäulen, also vulkanische Säulen formten. Diese Art von polygonale Ssäulen gibt es auf der ganzen Welt, unterscheiden sind jedoch in Größe und Form. In Deutschland gibt es gleich mehrere Basaltsäulen-Gebiete wie zum Beispiel am Teichelberg, Gangolfsberg oder Meerberg bei Linz am Rhein.

Detunatele, Sehenswürdigkeiten in Rumänien
Detunat Goala, Lavasäulen in den Apuseni Gebirge

Es gibt gleich zwei Stellen in denen diese Basaltsäulen in Rumänien zu sehen sind: Detunata Goala auf 1158 m und Detunata Flocoasa auf 1255 m. Detunata Goala ist die imposanteste der beiden Stellen weil die Säulen einer Steilwand hinausragen und sehr gut zu sehen sind.

Detunatele, Sehenswürdigkeiten in Rumänien
Aufstieg zum Gipfel

Der Weg dorthin führt über schöne traditionelle Dörfer bis Bucium von wo aus eine neu ausgebaute geteerte Straße bis in der Nähe der Basaltsäulen gelangen kann. 60 min ca. musst du dann laufen bis der Weg zunächst am Fuße des Berges und gleich unter der Steilwand führt von wo aus die ganze Pracht dieser Säulen bewundert werden kann. 75 m ragen sie in die Höhe und sind über 10 Millionen alt.

Die Legende dieser Säulen besagt dass vor langer Zeit die Riesen gegen die Feen um die Vorherrschaft dieses Gebieter kämpften. Der Sohn des Herrn der Riesen, bekannt auch durch seine Kämpfe gegen Bären und Auerochsen, verliebte sich in eine Fee die ihm eines Nachts bei seinen Übernachtungen im Wald erschien. Als der Herr der Riesen das erfuhr verfolgte er heimlich eines Tages seinen Sohn. Als dieser seine Geliebte in die Arme nahm, erstach sein Vater die Fee. Tief getroffen erstach ihn seinen Sohn wobei dann die Erde mit mächtigem Donner und Blitze aufriss und die zwei Verliebten verschwinden ließ. Der Vater und die anderen Riesen verwandelten sich in den heutigen Steinen der Detunatele.

Detunatele, Sehenswürdigkeiten in Rumänien
Detunata Goala – Aussichtspunkt von der Spitze der Vulkansäulen

Von der Aussicht unten am Fuße kannst du um den Berg direkt auf die Spitze wandern, der Aufstieg ist ungefährlich und dauert ca. eine weitere Stunden. Oben führt der Wanderpfad direkt auf den Säulen von wo aus du eine schöne Aussicht über die Umgebung hast.

Das versunkene Dorf Geamana (satul scufundat Geamana)

Geamana war ein Dorf in Kreis Alba in Siebenbürgen und dient heute als Absatzbecken für chemische Abfälle der Kupfermine Rosina Poienari. In den 70-er Jahren wurden die etwas mehr als 1000 Menschen des Dorfes umgesiedelt um eine der größten Katastrophen in Rumänien der damaligen kommunistischen Regierung zu ermöglichen. 1978 genauer, befahl schließlich der Diktator Nicolae Ceausescu die Überflutung des Dorfes. Heute wird natürlich weiter geflutet, an dem Kirchturm der aus dem Schlamm herausragt ist die Entwicklung zu sehen. Das Thema Rosina Montana ist ein politisches und internationales Thema geworden, mit viel viel Kritik und Proteste.

Geamana, das versunkene Dorf Rumäniens
Geamana, das versunkene Dorf Rumäniens
Im Hintergrund ist der Kirchturm zu sehen.

Neben dem Turm, der mitten im riesigem Schlammsee herausragt, sind am Rande noch Straßen, Gärten und eine weitere Kirche und ein Friedhof zu sehen die alle in den See führen. Jedes Jahr steigt der See und wird durch einen kleinen Damm gehalten. Dieses „Spektakel“ zieht jedes Jahr mehr und mehr Touristen an die bei dem Anblick mit Sicherheit verstummen.

Die Straße führt kilometerlang um den See herum, langsam fahren ist angesagt. Der Anblick ist sehr traurig und man wird ihn die gesamte Strecke nicht los. Für mich war das ein heftiger Moment der durch den Einbruch der Dunkelheit mehr verstärkt wurde. Wir hatten nämlich uns in der Zeit verschätzt und kamen erst bei Dunkelheit wieder raus.

Geamana, das versunkene Dorf Rumäniens
Geamana, das versunkene Dorf Rumäniens
Die kleine Kirche wird bald auch Opfer des Wassers werden

Wie in Zeitlupe zieht die Landschaft vorbei und wir mussten immer wieder stoppen, staunen, fotografieren. Wir hielten allerdings immer nur kurz an um einigermaßen bei Tag da wieder herauszukommen. Das schlimme ist nicht der See selber, sondern die Überreste einer Zivilisation (der Kirchturm, Zäune und Stromkabel die ins Wasser führen, eine kleine Kirche, ein Friedhof und mehrere Häuser die bald versinken werden, …). Erstaunlicherweise leben da immer noch einige Familien die sich mehr oder weniger selbst versorgen. Die Gemüsefelder gehen bis zu wenigen Meter ans das Wasser heran, vermutlich werden sie jedes Jahr etwas höher verschoben, aber definitiv ziehen sich diese Pflanzen das Wasser aus dem See … ihhhhhh. Wir trafen natürlich und sprachen auch mit Menschen dort die alt werden und langsam aussterben. 

Es ist ein Gefühl der Ohnmacht beim Anblick dieser „menschlichen Naturgewalt“, ein Ort auf dem die Rumänen selber nicht stolz sind. Wahrscheinlich ist auch deswegen die Straße rundum den See gesperrt und wird selbstverständlich nicht als Touristenattraktion geführt. Über 3h fuhren wir im ersten und zweiten Gang die schmale Schotterstraße durch das siebenbürgische Erzgebirge, schneller konnten wir mit dem Octavia nicht fahren. Spät in der Nacht kamen wir dann zu unserer Pension zurück, erleichtert und sehr geprägt. 

Geamana, das versunkene Dorf Rumäniens
Geamana, das versunkene Dorf Rumäniens
Traumhafte Farbenkombinationen, aber alles giftig!

Von oben sieht der See mit den drei unterschiedlichen Farbkombinationen sehr schön aus. Den größten Bereich bildet der graue Schlamm der auch das Dorf überflutete. Der braune Bereich ist der Abfluss der Miene die in der Nähe auf der Karte deutlich zu sehen ist. Sie ist nämlich die zweitgrößte in Europa. Der türkisfarbene Teil erinnert ein bisschen an die Karibik, allerdings mit Tannen Stadt Palmen (zumindest die die nicht vom See aufgefressen wurden).

Schneckenhügel und Pișoaia-Wasserfall (Cascada Pişoaia şi Dealul cu melci)

Der Schneckenhügel ist ein paläontologisches Naturschutzgebiet im Kreis Alba in der Gemeinde Vidra. Es ist ein einzigartiges geologisches Reservat indem ca. 65-70 Millionen Jahre alte verkrustete Ablagerungen von Mollusken, eine Art versteinert Meeresschnecken die in einem Felsen zum Vorschein kommen.

Schneckenhügel in Rumänien
Der Schneckenhügel in Rumänien liegt genau an der Hauptstraße

Also, ein Hügel mit versteinerten Schnecken in verschiedenen Formen und Größen die hier zu einer Zeit lebten als das Apuseni-Gebiet eine große Gebiet namens Tetis war.

Den Schneckenhügel solltest du dir unbedingt auf dem Weg zum Pisoaia Wasserfall anschauen, er ist nämlich gerade mal einige Minuten davon entfernt, direkt an der Hauptstraße. Er ist relativ klein (zumindest das was offen zu sehen ist) aber sehr interessant. Leider sind und werden immer noch viele dieser Schnecken von den Touristen mit scharfen Gegenstände entfernt um vermutlich als Troffe zu Hause in der Vitrine landen. Schade, weil so die Nachkommen immer weniger davon haben. 

Schneckenhügel in Rumänien
65-70 Millionen Jahre alte verkrustete Ablagerungen von Meeresschnecken

Gerade mal 7 Minuten weiter mit dem Auto gelangt man zum Pisoaia Wasserfall. Vom Parkplatz sind es bis direkt unter dem Wasserfall weitere 5 Minuten zu Fuß. Regenjacke und Regenhose sind zu empfehlen, vor allem wenn man sich viel Zeit zum Fotografieren nimmt. Wir hatten Glück weil genau in diesem Moment der Regen aufhörte (wobei man da eh etwas nass wird) und wir durch das miese Wetter ganz alleine waren. Zwei Stunden lang kein Mensch hier und wir konnten uns wirklich austoben: Langzeitbelichtung, Stative, Instagram Fotos, Selfies, Kurzzeitbelichtung … alles was ein Hobby-Fotograf gerne in Ruhe ungestört ausprobieren möchte.

Wasserfall Pisoaia in Rumänien
Wasserfall Pisoaia in Rumänien

Der Wasserfall ist ein der Hauptattraktionen der Apuseni Gebirge und vor allem in Kombination mit dem Schneckenhügel sehenswert. Er misst 18 Meter Höhe mit einem 25 Meter langen Wasserfall Front die steil hinunter auf die Kalksteinformation hinunterfällt. Über einen steilen Wanderpfad, der über den Wasserfall steigt, kannst du die schöne Aussicht über dem Tal genießen. Dieser sollte jedoch wegen Rutschgefahr bei Regen nicht gegangen werden, was wir auch nicht taten.

Eishöhle Scarisoara (Pestera Scarișoara)

Die Scarisoara Höhle ist eine Eishöhle im rumänischen Apuseni Gebirge (Westkarpaten), südlich von Oradea welches im Laufe der Zeit durch Wasser gebildet wurde. Vor ca. einer Million Jahren soll der Prozess begonnen haben bei dem Wasser in die Erde dringte um Hohlräume auszuwaschen. Die Höhle befindet sich in einem Felsen auf über 1000 Metern über der Seehöhe.

Während der Eiszeit bildeten sich unterirdische Gletscher die auch heute noch nicht geschmolzen sind. Die Höhle ist nämlich so gebaut dass selbst in den heißesten Sommertagen das Eis nicht stark schmelzen kann. Sie wirkt mit ihrer einzigen Öffnung und ihrer Höhe wie eine Kühlanlage. Im Sommer wird nur die Luft oben in der Höhle warm und schafft es nicht das Eis zu schmelzen.

So wie für viele Plätze und Ereignisse in Rumänien, gibt es auch für die Scarisoara Höhle eine oder mehrere Legenden. Eine davon besagt dass der Drache Solomat hier gewohnt haben soll. Jedes Jahr entführte er zum Neujahrstag ein Mädchen die er in seinem Eispalast versteckte und nie mehr gesehen wurde. 

Große Eiszapfen und Bizarre Formationen sind in dieser Höhle zu sehen die mit warmer Kleidung begangen werden sollte. Der Weg dorthin führt zunächst über ein Schotterweg. Das letzte Stück geht es dann zu Fuß weiter über eine Schlucht und Metalltreppen bis schließlich der Eingang der Höhle erreicht ist. Auch gutes Schuhwerk ist sehr zu empfehlen. Zwar sind die Wege in der Höhle mit Holz verlegt, jedoch besteht bei den eisigen Temperaturen Rutschgefahr.

Wasserloch Tauz (Izbucul Tăuzului)

Nicht weit von der Scarisoara Höhle entfernt, ebenfalls in Kreis Alba im Westen Siebenbürgens befindet sich ein grün-blaues Wasser-Auge welches den Ausgang eines kleines Baches bildet der die beiden Höhlen Ciorba Mare und Ciorba Mica über eine Distanz von ca. 2,5 Kilometer in ca. 2,5 Tagen durchquert.

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Izbucul Tauzului ist Teil des Naturschutzgebiet Apuseni und die größte überflutete Höhle in Rumänien. Sie ist über 80 Meter tief. Jahrelang haben vor allem polnische Taucher versucht die diese Unterwasserwelt zu erforschen indem sie viele Tauch-Vorgänge unternehmen.

2002 starb hier sogar einer der berühmtesten Taucher Europas, Rafael Garski. 2014 wurde der letzte große Versuch unternommen bei dem man sehr weit kam, jedoch sie nicht komplett erforscht werden konnte.

Im Teil 3 der Sehenswürdigkeiten Rumäniens befasst sich mit dem Norden und Osten Rumäniens. Vom weltbekanntem lustigen Friedhof über die wunderschönen Moldau-Klöster bis hin zum Donaudelta, das zweitgrößte Delta Europas.

Salzbergwerk Turda (Salinele Turda)

Das Salzbergwerk Turda zählt zu den spektakulärsten Sehenswürdigkeiten der Welt. Sie ist nämlich der tiefste Freizeitpark der Welt der bis zu 120 Meter unter der Erdoberfläche die Besucher behaust. 

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Die wohl größte Attraktion im Salzbergwerk ist das Riesenrad von wo aus du eine gute Aussicht auf der Anlage bekommst. Weitere Attraktionen sind: ein Amphitheater in dem Vorstellungen stattfinden, ein Karussell, eine Bowlingbahn, einen Minigolfplatz, sowie diverse andere wie Tischtennisplatten, ein Spa-Bereich oder ein Kinderspielplatz.

Das besondere Salz-Klima des Salzbergwerks soll sehr positiv auf die Gesundheit wirken und besonders Krankheiten wie Asthma, Bronchitis, Nebenhöhlenentzündungen oder sogar Heuschnupfen und Allergien lindern. Die konstante Temperatur von 10-12 Grad unterstützt das und lockt jedes Jahr viele Besucher hierher. Um diesen, und besonders den Kleinen Besuchern einen längeren Aufenthalt zu ermöglichen wurden diverse Attraktionen aufgebaut.

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Das Salzbergwerk befindet sich mitten in Rumänien kann sehr gut per Auto gut erreicht werden. Runter geht es über eine lange Treppe, oder ganz modern per Lift. Das Salzbergwerk ist in mehreren Salzstöcke unterteilt die unterschiedlich eingerichtet und per Wegweiser beziehungsweise mit Schilder gekennzeichnet sind.

Eine der spektakulärsten Bereiche ist wohl eine Salzinsel auf der diverse Vergnügungsanlagen aufgebaut wurden die von oben wie ein UFO aussehen. Selbst Bootsfahrten auf dem Salzsee ist möglich. Das Salzstöcke Gisela wurde sogar zu einer Wellness-Oase umgebaut wo die Besucher die Seele baumeln lassen können. Wer schon mal in einem Salzbergwerk mehrere Tage war der kennt ein bisschen das Gefühl der Hilflosigkeit da unter der Erdoberfläche. Diese Attraktionen helfen dir das zu vergessen.

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Über ihre Geschichte kannst du im Salzbergwerk im Detail nachlesen, zu erwähnen ist das dieses Bergwerk schon zur Zeiten der Römer zur Gewinnung von Salz genutzt wurde. Die erste Erwähnung der Burg Turda als Zollstelle der Salzbergwerke findete bereits 1075 statt. 1271 wurde das Bergwerk an Transsilvanien geschenkt und erst 1690 mit den Arbeiten begonnen es zu dem Bergwerk auszubauen was es heute ist. 1862 wurde Salz aus drei Stollen gewonnen bis es schließlich 1932 ganz eingestellt wurde. Im Krieg diente das Bergwerk als Luftschutzbunker, später als Käselager und seit einigen Jahren als Besucherattraktion und Kurort.

Die Bicaz Klamm und der Rote See (Chieile Bicazului si Lacul Roșu)

Mit dem Bicaz Klamm und dem roten See kannst du gleichzeitig zwei der spektakulärsten Naturlandschaften in Rumänien besuchen. Diese befinden sich in unmittelbaren Nachbarschaft und sind in Rumänien einzigartig.

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Der Bicaz Klamm hat eine länge von 60 km und kann per Auto über die Gebirgsstraße DN12C die ihn durchquert erreicht werden. Der atemberaubende Teil jedoch streckt sich über die letzten 6 Kilometer. Vorsicht ist jedoch hier geboten denn diese Straße ist stark befahren und überall parken Autos da die Besucher sich in der Schlucht fotografieren lassen oder einer der zahlreichen Souvenirstände besuchen. Die Durchfahrt allein ist ein Erlebnis für sich, den fast senkrecht und direkt an der Straße ragen bis zu 100 Meter hohe Steilwände die gleichzeitig ein Paradies für Kletterer sind. Über 100 Klettersteige, mehrere Wanderrouten und mindestens ein Höhle machen dieses Gebiet für einen längeren Besuch interessant. Die beeindruckendsten Stellen der Schlucht sind sicherlich die Höllenschlucht die die engste Stelle der Schlucht markiert und der Altar-Felsen der durch seine Beliebtheit als Kletterfelsen eindeutig zu erkennen ist. Gerade mal 6 Meter misst die engste Stelle der Klamm.

Unmittelbar nach oder vor dem Bicaz Klamm, je nachdem von welcher Seite man fährt zeigt sich der rote See. Seine starke Färbung kommt von dem roten Bach der ihn befüllt und der Erdschichten mit Eisenoxide und -hydroxide durchquert. Das besondere jedoch an diesem See ist die Tatsache das er einen Unterwasser-Wald beherbergt deren Entstehung genauso faszinierend ist.

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Der See ist in Folge eines massiven Erdrutsches entstanden der gleich einen ganzen Wald mit sich riss und deren Baumstümpfe auch heute noch aus dem Wasser ragen. Ob er 1937 in Folge eines großen Sturmes oder 1838 bei einem Erdbeben entstand ist nicht ganz klar. Deutsch wurde der See als Mördersee getauft weil er der Legende nach ein ganzes Dorf samt Menschen und Tiere beim Erdrutsch überdeckt. Das gesammelte Wasser soll sich von deren Blut rot gefärbt haben.

Die Bicaz Klamm und der Rote See liegen in einem Nationalpark der gleich mehrere Attraktionen bietet. Wer hier länger verweilen möchte der kann über zahlreiche Wanderpfade die Umgebung erkunden die seltenen Tieren wie Bären, Wölfe oder Luchse ein Zuhause bieten. Eine Bootsfahrt auf dem See ist auch zu empfehlen.

Das Kloster Neamt und die Burg Neamt (Manastirea si Cetatea Neamţ)

Das wohl bekannteste Kloster Rumäniens und gleichzeitig ein wichtiges Stück Geschichte vor allem für die rumänische Moldau ist das Kloster Neamt. Gegründet zu Zeiten von Fürst Petru Mușat (1371–1375), instandbesetzt und ausgebaut durch Alexander der Gute (Alexandru cel Bun) und Stefan der Große (Stefan cel Mare) überlebt dieses Kloster mehrere sehr wichtige historische Figuren.

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In der Blütezeit war dieses Klosters ein bedeutendes Kulturzentrum für Malerei und Kalligrafie. Im eigenen Museum und Bibliothek findet man heute noch gut erhaltene und seltene Werke und Bücher die aus der Zeit stammen.

Das Kloster ist wie die meisten rumänischen Kloster orthodox und gehört zur Ortschaft Vanatori-Neamt. Es ist ein historisches Monument welches die Eleganz und die Schönheit jener Zeit vereinbart in der es Sagen, Legenden und Helden gab.

Wer dieses Kloster besucht sollte auch die Kloster Moldovita und Voronet (siehe weiter unten) besuchen. Alle Klöster befinden sich im Umland von Suceava, eine rumänische Stadt die selber einiges an Sehenswürdigkeiten zu bieten hat. Hier empfehle ich dir die Zelte aufzuschlagen.

Eine Übersicht der Unterkünfte in Suceava findest du hier.

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Knapp 30 Minuten entfernt befindet sich die Burg Neamt (Cetatea Neamtului), eine mittelalterliche Burg die auf 480 Meter auf einem Felsen gebaut ist. Diese Burg wurde im 14-ten Jahrhundert unter Pertru I gebaut und im Laufe der Zeit durch weitere Fürsten und Woiwoden ausgebaut. Unter Stefan cel Mare wurde sie allerdings zu einer der bekanntesten Burgen ausgebaut und bekam unter anderem hohe Mauern und einen Burggraben. Viele Schlachten und Eroberer musste sie aushalten bis sie schließlich 1718 auf Befehl der Ottomanen durch Mihai Racovita selber zerstört wurde. Ab diesem Zeitpunkt verlor die Burg  immer mehr an Bedeutung.

Im 18ten Jahrhundert schließlich wurde sie zum historischen Monument benannt und erst in den 60-70 Jahren teilrestauriert. 2007-2009 wurde sie schließlich mit Hilfe von Europäischen Gelder zu dem restauriert was sie heute ist: eine touristische Attraktion und ein Zeichen der rumänischen Geschichte.

Das Kloster Moldovita (Manastirea Moldoviţa) und das Kloster Voronet (Manastirea Voronet)

Die Moldauklöster in Rumänien gehören zu den meistbesuchten Sehenswürdigkeiten des Landes. Die Architektur und vor allem die bunten Bemalungen dieser rumänisch-orthodoxen Klosteranlagen sind es die die Besucher locken die sie in den alten Zeiten versetzen in denen sie wichtige kulturelle und spirituelle Zentren waren. 

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Die Klosteranlagen wurden im 15ten und 16tem Jahrhundert erbaut und mit Malereien im byzantinisch-moldauischen Stil verfeinert die heute noch zum Teil sehr gut erhalten sind. Seit 1993 sind insgesamt acht dieser Klöster zur UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt worden. 

Die Gründung der Klöster geht auf den Fürsten Stefan der Große zurück. Dieser nahm sich fest vor nach jeder gewonnener Schlacht ein Kloster oder eine Kirche zu bauen. Die Besonderheit dieser Klöster sind die auffällige Wand- und Ikonenmalereien.

Moldovita wurde im Jahre 1532 vom Fürsten Petru Rares gebaut die eine quadratische Mauer mit Wehrtürme bekam. Die Kirche hat einen dreiblättrigen Kleeblatt Grundriss und besitzt fünf Räume. Die auffälligen Wandmalereien zeigen bedeutende biblische Szenen oder bedeutsame Schlachten wie die Eroberung und Belagerung Konstantinopels.

Im eigenen Museum können kunstvolle Möbelstücke, unter anderen der Fürstenthron von Petru Rares aus dem 16-ten Jahrhundert besichtigt werden. Das Kloster wird wie viele anderen auch heute noch als Nonnenkloster genutzt.

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Das Kloster Voronet wurde der Legende nach von Stefan der Große im Jahre 1488 zum Gedenken an die Schlacht von Vaslui errichten. Die Kirche im Kloster Voronet besitzt das größte und bekannteste Fresko aller  Moldauklöster was ihr den Beinamen „Sixtinische Kapelle des Ostens“ einbrachte. Szenen des Jüngsten Gerichts oder aufsteigende Seelen im Himmel sind auf einem sanftem Blau der weltweit als „Voronet-Blau“ bekannt ist im moldauer Stil dargestellt. Jede Fassade zeigt andere Motive wie Heilige und Apostels oder Adam und Eva.

Auch dieses Kloster wird heute als Nonnenkloster genutzt und ist sehr gut mit dem Auto von der nahegelegenen Stadt Gura Humorului erreichbar.

Hier findest du eine Übersicht der Unterkünfte in Suceava.

Wer nicht gerade auf der Flucht ist kann in der Nähe eine weitere Attraktion des Landes sehen, nämlich die Wassertalbahn von Viseu. Die kleine Bahn transportiert seit 1932 Holz in den Karpaten. Im Sommer kann man als Tourist mitfahren und die Schönheit und Wildnis der rumänischen Karpaten genießen.

Fröhlicher Friedhof (Cimitirul Vesel)

In Sapanta, im Nordwesten Rumäniens, in der Region Maramures befindet sich der Fröhliche Friedhof der aufgrund seiner farbenfroh bemalten Holzkreuze und den humorvoll-spöttischen Sprüche weltweit einzigartig ist.

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Den Namen bekam der Friedhof aufgrund seinen kunstvollen und farbigen Kreuze die ironisch die Lebensgeschichten der Verstorbenen erzählen. Fast zu zelebrieren scheinen die Dorfbewohner den Tod in Sapanta. Die Zeremonie ist in den ersten drei Tagen eigentlich in rumänischen Tradition: schwarze Bekleidung, Besuch des Toten um ihm die letzte Ehre zu erweisen und drei Tage Trauer. Nach dem Begräbnis scheint jedoch die Trauer vorbei zu sein denn jetzt bekommt er ein solches weltbekanntes buntes Kreuz welches zum Beispiel Anspielungen auf den verstorbenen Alkoholiker oder die böse Schwiegermutter aufweisen.

Gestartet hat diese Tradition der heimische Künstler Stan Ioan Pătraş, der im Jahr 1932 die erste kunstvolle Grabinschrift für einen Verwandten schuf. Positiv aufgenommen von den Dorfbewohnern wollte ab diesem Zeitpunkt jeder so ein Kreuz haben. Patras starb 1977 aber nicht bevor er sein eigenes Kreuz gefertigt hatte auf dem er schrieb: „Seit dem 14. Lebensjahr musste ich Geld verdienen.“

Die Inschriften thematisieren zum Beispiel die aktuelle Arbeitsmigration nach Westeuropa oder die klassischen Auseinandersetzungen mit der Schwiegermutter: “Unter diesem schweren Kreuz liegt meine arme Schwiegermutter. Hätte sie noch drei Tage gelebt, würde ich hier liegen, und sie würde dieses Gedicht lesen.“

Die Schlammvulkane von Berca (Vulcanii noroioși de la Berca)

Die Schlammvulkane von Berca sind kalte Vulkane bei denen durch Gase die aus ca. 3 km Tiefe Schlamm (aus Ton und Wasser) an die Erdoberfläche aufsteigen. Oben angekommen verhärten sie und bilden wenig meterhoch Strukturen die wie kleine Vulkane aussehen. 

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Das Gebiet wurde 1924 zum Naturschutzgebiet erklärt und kann besucht werden. Auch biologisch ist das Gebiet interessant weil der salz- und schwefelhaltige Schlamm nur einige seltene salzresistente Pflanzenarten angesiedelt lässt. Für Touristen sind die Schlammvulkane in der Nähe der Gemeinde Berca eindrucksvolle geologische Phänomene und wunderschöne fotografische Motive.  

Biosphärenreservat Donaudelta (Reservatul Delta Dunarii)

Das Donaudelta ist mit einer Fläche von 5800 km² nach dem Wolgadelta das zweitgrößte Delta Europas. Über 80% des Deltas befindet sich in Rumänien, der Rest in der Ukraine. Mit diesem Delta besitzt Rumänien ein einzigartiges Ökosystem an der Schwarzmeerküste welches jedes Jahr massenweise Touristen anzieht. Das enorme Wassergebiet ist ein wichtiges Biosphärenreservat für Vögel und Tiere. Zahlreiche Kanäle, Inseln, Flussläufe und Sümpfe gibt es hier zu erkunden. Am besten lässt man sich durch die Einheimischen mit ihren Boote durch das Wasserlabyrinth führen. Diese kennen eben die besten Plätze.

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Das Delta hat drei wichtige Arme von denen der zentrale Sulina-Arm der bekannteste ist. 75-80 Prozent der Fläche stehen hier immer unter Wasser. Seit 1991 gehört das Donaudelta zu der UNESCO Liste des Weltnaturerbes und stellt die Seen, Sümpfe, Flussläufe und Feuchtgebiete mit ihrer großen Artenvielfalt unter besonderen Schutz. Vor ca. 10.000 Jahre ist das Delta entstanden als der Meeresspiegel ca. 50 Meter tiefer lag. Hunderte Wirbeltierarten und Tausende wirbellose Tierarten kommen hier vor. Wie in einem Delta der Fall ist findet man hier hunderte Fisch- und Vogelarten und tausende Insektenarten.

Das Tor zum Delta ist die Stadt Tulcea. Von hier aus geht es meist per Schiff und Boot in die faszinierende Landschaft die sich bis zum schwarzen Meer erstreckt. Durch den Tourismus sind viele Unterkünfte entstanden die von einfach bis luxuriös ausgestattet sind. Eine Empfehlung für einen schönen Aufenthalt ist das Danube Delta Resort, ein 4-Sterne-Hotel direkt am Wasser. Traditionell-modern eingerichtet bietet dieser Resort viele Aktivitäten wie Lagerfeuer, Ausflüge, Veranstaltungen aber auch leckere Fischgerichte zum Essen.

Leipziger Zone (Lipscani) und das Parlamentpalast (Palatul Parlamentului) in Bukarest

Bukarest ist die Hauptstadt Rumäniens und mit über 1,8 Millionen Einwohner gleichzeitig die größte und wirtschaftlich die wichtigste Stadt Rumäniens. Die Metropole nimmt den Platz 8 der größten Städte der Europäischen Union ein. Sie besitzt mehrere Universitäten, Hochschulen, Theater, Museen und ist aufgrund ihrer kosmopolitischen Kultur und der starken französischem Einfluß noch als Micul Paris, also als „Kleines Paris“ oder auch als „Paris des Ostens“ bekannt. Die neubarocke Architektur die leider unter dem Diktator Nicolae Ceausescu zum Teil als ganze Stadtviertel zerstört worden, dominiert hier immer noch.

In Bukarest gibt es sehr viele Sehenswürdigkeiten die ich in einem eigenen Artikel beschreiben werde, zwei davon möchte ich jedoch hier erwähnen: die Leipziger Zone und das Parlamentsgebäude. Ich gebe zu, der Kontrast könnte nicht größer sein, aber das charakterisiert in einer gewissen Weise auch Bukarest.

Unterkünfte in Bukarest findest du hier.

Die Leipziger Zone (Lipscani) ist ein Stadtviertel in Bukarest in dem Überreste mittelalterlicher Bausubstanz zu finden sind. Damals war dieses Viertel ein bedeutender Handelsplatz für Händlern aus Siebenbürgen, die hier Waren aus dem sächsischen Gebiet verkauften. Heute findet man in den engen Gassen zahlreiche kleine Cafés und Restaurants die das Viertel lebendig und bunt erscheinen lassen.

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Ganz anders ist der Parlamentspalast den der hingerichtete Diktator Nicolae Ceausescu bauen ließ. Er das größte Bauwerk in Europa und zählt zu den größten Bauwerke der Welt. Gleichzeitig ist es das weltweit teuerste Verwaltungsgebäude und schwerste Bauwerk der Welt. Mit einer Fläche von 330.000 m² nimmt es nach dem Pentagon den weltweiten Platz zwei ein. Gebaut in den 1980er Jahren als „Haus des Volkes“ (spöttisch als „Haus des Sieges über das Volk“ genannt) sollte er eine Residenz für Ceausescu werden in dem die gesamte Regierung vereint werden sollte. Die Bauweise erinnert es an das französische Schloss Versailles und der Bau wurde von der damals 28-jährigen Anca Petrescu geleitet.

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Das Bauwerk ist national und international umschnitten den für die riesige Fläche mussten historische Wohnhäuser und einige Kirchen und Synagogen abgerissen werden. Nur das Kloster Mihai Voda überlebte weil sie einige hunderte Meter verschoben wurde.

Nach dem Fall des kommunistischen Regime wurde sogar über den Abriss diskutiert, den dieses Gebäude ist das Symbol des Terrors. Man entschied sich jedoch dagegen. Heute dient das Gebäude als Sitz der rumänischen Abgeordnetenkammer, des Senats, der internationale Zoll- und Polizei Organisation und als Museum.

Die National Parks Bucegi, Retezat und Apuseni

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Einige Nationalparks habe ich schon durch die Sehenswürdigkeiten erwähnt doch von den zahlreichen Nationalparks Rumänien sind diese drei besonders hervorzuheben. Naturbelassene Landschaften die zahlreichen seltenen Tier- und Vogelarten ein Zuhause bieten, schönen Wanderwege, Seen sind hier zu sehen. Wer Zeit mitbringt der wird hier reich belohnt.

Vor allem der Nationalpark Retezat wir in einigen Listen der schönsten Nationalparks Europas aufgelistet (http://blog.sonnenklar.tv/europas-schoenste-nationalparks/). Die meisten Nationalparks befinden sich in den rumänischen Karpaten die bekannt für ihre Artenvielfalt sind und in denen der Bär, der Wolf oder der Lux noch zuhause sind.

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